Tobias Singer

Senior Editor/ Senior Multi Channel Manager // Ressortleiter Auto & Technik..., München

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App-Erfolg: 7 Profi-Tipps von den Dubsmash-Gründern

Sie sind selten teurer als 99 Cent, in der Regel sogar kostenlos. Und trotzdem: Sie können Millionäre machen, App-Millionäre. Die kleinen Programme, die das Smartphone erst smart werden lassen, sind mehr als nur Kurzunterhaltung im Taschenformat. Sie sind Teil einer noch sehr jungen Industrie. Die sitzt inzwischen nicht mehr nur in der Welthauptstadt der IT, im Silicon Valley - allein auf dem europäischen Kontinent sind laut Apple seit 2008 1,2 Millionen Arbeitsplätze rund um den App-Pionier iOS entstanden - sondern auch in der deutschen Hauptstadt.


Dubsmash, der App mit der man bekannte Zitate mit eigenen Videos nachsynchronisieren kann, ist international der Durchbruch gelungen; inzwischen wurde sie von mehr als 75 Millionen Nutzern weltweit heruntergeladen. Im letzten Jahr konnten die Macher einen weiteren Erfolg für sich verbuchen: Sie haben über fünf Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt. Und: Stars wie Rihanna, Arnold Schwarzenegger oder Mario Götze sind prominente Nutzer.


Hinter dem Erfolg steckt die Berliner Firma Mobile Motion GmbH, geführt von den jungen Gründern Jonas Drüppel, Daniel Taschik und Roland Grenke. Letzterer hat GQ verraten, wie Dubsmash der internationale Durchbruch gelungen ist und liefert uns damit gleich sieben Tipps für den Erfolg für die eigene App-Gründung.


7 Profi-Tipps für App-Gründer von den Dubsmash-Machern


1. Mut zur Lücke Wir haben immer viel gefilmt, gerade mit dem Smartphone. Was uns fehlte, war eine App, mit der man Videos nicht einfach nur aufnehmen, sondern in der man mit dem Format auch spielen und die Videos teilen kann. Das hatten wir vorher noch nicht gesehen.

2. Ausprobieren ist alles Bevor wir im November 2014 mit Dubsmash in die Appstores kamen, sind wir bereits mit zwei Apps zum Thema Video live gegangen. Aus diesen Versuchen haben wir viel gelernt. Zum Beispiel, wie die User Videos benutzen, und dass sie sie unbedingt über Messenger teilen wollen. Diese Erkenntnisse haben wir direkt in Dubsmash eingebaut.

3. Think big Der Vorteil einer App: Man ist nicht an nationale Grenzen gebunden. Dubsmash war von vornherein international angelegt. Vom ersten Tag an war die App in drei Sprachen verfügbar. Deutsch und Englisch konnten wir selbst abdecken. Holländisch war mit dabei, weil uns damals eine Praktikantin aus den Niederlanden unterstützte.

4. Testen, testen, testen Wenn man eine App entwickelt, stellt man die erste Version nicht einfach in den AppStore. Wir sind mit einer Beta-Version gestartet, die Freunde und Bekannte getestet haben.

5. Hilfe hilft Aus unseren vorherigen Projekten hatten wir Kontakte, die uns auch bei Dubsmash weitergeholfen haben. Die finanzielle Unterstützung der Business Angel hat es uns ermöglicht, den ersten Büroraum und einen Server anzumieten und unserem ersten Entwickler ein Gehalt zu zahlen. Das war hilfreich für den Start.

6. Bleiben Sie ihr eigener Boss Investorenkontakte sollten das eigene Produkt nicht verändern. Mit dem internationalen Erfolg kamen auch große Geldgeber. Das hatte aber keinen Einfluss auf unsere App. Ein idealer Investor ist jemand, der unterstützt, was man vorhat.

7. Weiterentwicklung trotz Erfolg Wer aufhört, Neues zu machen, ist schnell weg vom Radar. 70 Prozent unserer Firma konzentriert sich aktuell auf das Thema Entwicklung. Dubsmash soll zum Beispiel zukünftig zur Kommunikationsplattform werden.

Die Extra-Erkenntnis am Schluss: Urlaub gibt es, später Wirklich Urlaub konnten wir erst machen als wir größer wurden. Smartphone und Laptop sind dann natürlich mit dabei. Darauf lässt man sich aber bewusst ein, wenn man eine Gründung wagt.

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