Tina Hoffmann

Freie Texterin und Journalistin, Berlin

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Die 10 spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Brandenburg

Brandenburg wartet mit drei Unesco-Biosphärenreservaten, einem Urwald und natürlich jeder Menge Schlössern und Herrensitzen auf. Hinzu kommen eindrucksvolle verlassene Orte, imposante Kirchen und beeindruckende Relikte der Industriekultur, die einen Urlaub hier so abwechslungsreich machen.

Die Auswahl fällt definitiv nicht leicht. Darum haben wir einige Highlights für dich zusammengestellt, die du unbedingt auf deine Brandenburg-to-do-Liste setzen solltest. Also pack schon mal die Koffer und lass dir keine dieser spektakulären Sehenswürdigkeiten in Brandenburg entgehen.

1. Park Sanssouci

Tatsächlich handelt es sich hierbei gleich um eine ganze Fülle an Sehenswürdigkeiten und du kannst für dieses wunderbare Unesco-Welterbe in Potsdam locker einen Tag zur Besichtigung einplanen. Du spazierst hier nämlich nicht nur durch Gartenkunst aus 250 Jahren, in der sich über 1000 Skulpturen verbergen, sondern bist auch umgeben von mehreren eindrucksvollen Bauwerken.

Allein durch seine Lage oberhalb des Weinhanges ist das gelb leuchtende Schloss Sanssouci ein schmucker Blickfang, den sich Friedrich der Große 1747 errichten ließ. Innen ist noch die originale Raumausstattung erhalten. Deutlich größer als das Lustschlösschen ist das Neue Palais, das du von überall im Park nicht übersehen kannst.

Doch nicht nur von außen ist das Bauwerk atemberaubend, auch sein barockes Inneres wird dich umhauen. 200 Zimmer, ein prächtiges Theater und vier Festsäle umfasst das Bauwerk, das Kaiser Wilhelm II. später zu seiner Sommerresidenz machte. Teile der Innenausstattung, beispielsweise im Grottensaal oder im Ovalen Kabinett, zählen zu den wertvollsten Europas.

2. Kloster Chorin

Eingebettet in die waldreiche Landschaft des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, ist das ehemalige Zisterzienserkloster zu Recht eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Brandenburg. Im Jahr 1273 erbaut, gilt es als erster gotischer Backsteinbau des Bundeslandes. Vor allem seine aufwendigen Ornamente können mit denen weltberühmter Dome locker mithalten.

Nachdem es im 16. Jahrhundert zunächst in Vergessenheit geraten war, sorgte kein Geringerer als der Stararchitekt Karl Friedrich Schinkel für seinen Erhalt und es wurde zum Anziehungsort zahlreicher Kunstschaffender der Region. Und auch heute ist das Kloster Chorin ein Ort voller Kultur.

Die zahlreichen Ausstellungen auf dem Gelände präsentieren neben Einblicken in das Leben der Mönche vielfältige Kunst und auch etliche Veranstaltungen rund ums Jahr locken viele Besucherinnen und Besucher an, um Konzerte oder Theateraufführungen vor dieser einmaligen Kulisse zu genießen. Bereits Kultstatus hat der Choriner Musiksommer, der inzwischen seit über 50 Jahren hier stattfindet.

3. Schloss Rheinsberg

Auch bei Schloss Rheinsberg ist es die gelungene Mischung aus Natur und Architektur, die dem Ort seinen berühmten Charme verleiht. Das klassizistische Kleinod, in dem Friedrich der Große glückliche Kronprinzenjahre verbrachte, schmiegt sich malerisch an das Ufer des Grienericksees und begeistert dazu mit seiner Raumausstattung, die inzwischen wieder im originalen Aussehen der friderizianischen und frühklassizistischen Epoche erstrahlt.

In Kombination mit den ausgestellten Exponaten und Gemälden erhältst du hier einen authentischen Einblick in die damalige Wohnkultur. Außerdem beherbergt Schloss Rheinsberg das einzige Kurt-Tucholsky-Museum Deutschlands. Briefe, Fotos, sein Schreibtisch und andere persönliche Gegenstände des Schriftstellers gibt es hier zu sehen.

Natürlich ist aber auch das Flanieren durch den Park und am Seeufer entlang Teil des Gesamterlebnisses. Darf es noch etwas mehr Kultur sein? Dann besuch bei deinem Aufenthalt eine Veranstaltung des Schlosstheaters, das Konzerte, Theater, Musicals und Opern im Programm hat.

4. Kanäle Spreewald

Ein wahres Labyrinth aus verschlungenen Kanälen und Fließen erwartet dich im Spreewald, der nicht nur als Unesco-Biosphärenreservat ausgezeichnet wurde, sondern auch kulturell und kulinarisch viel zu bieten hat.

Die hier ansässigen Sorben halten mit ihren bunten Volksfesten und Trachten ihre Traditionen in der Region lebendig und weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus hat sich die Spreewaldgurke einen Namen gemacht. Lass dich bei einer Stocherkahnfahrt vom märchenhaften Zauber der Wasserstraßen in den Bann ziehen oder werde bei Kajak- oder Kanufahrten selbst aktiv.

Hierfür stehen dir unglaubliche 300 Gewässerkilometer offen. Am Ufer laden etliche Restaurants und Cafés zu einer idyllischen Auszeit ein und sicher kannst du auf deinen Wegen durch die mystisch anmutende Wasserwelt auch mal heimische Tiere wie Fischotter, Biber, Eisvögel oder Fischadler beobachten - steck am besten auch ein Fernglas ein.

Viele der am Wasser gelegenen Häuser sind übrigens nicht per Landweg erreichbar und bekommen darum ihre Post per Kahn zugestellt.

5. Park und Schloss Branitz

Offiziell ist Cottbus Teil des Spreewalds, allerdings bietet sich Besucherinnen und Besuchern hier nicht das Bild, das die Umgebung entlang der Wasserwege prägt. Dennoch gehört die Stadt beim Sightseeing in Brandenburg unbedingt auf die Agenda: Mit Park und Schloss Branitz findest du nämlich auch hier ein wahres Juwel.

Untrennbar ist der Ort mit dem berühmten Gartengestalter Hermann Fürst von Pückler-Muskau verbunden, der den schönen Beinamen „Grüner Fürst" trägt. Der Park begeistert vor allem durch seine verschlungenen Wege, die künstlich angelegten Seen und die beiden Pyramiden.

Das Schloss im Stil des Spätbarock mag auf den ersten Blick nicht zu den ganz spektakulären gehören, im Inneren entfaltet sich allerdings die ganze farbenprächtige Exzentrik des ehemaligen Bewohners. An seine Reisen erinnern gleich drei prunkvolle Orientzimmer, das Frühstückszimmer in Lila und Gold und das stilvolle Speisezimmer zeigen, dass der Namensgeber einer Eissorte ein wahrer Liebhaber erlesener Köstlichkeiten war. Im Museum kannst du noch tiefer in das Leben und Werk des Tausendsassas eintauchen.

6. Ruine Hohenlandin

Ein spektakuläres Must-see für Fans von Lost Places hat die schöne Uckermark mit der Ruine Hohenlandin zu bieten. Das eindrucksvolle Herrenhaus wurde in den frühen 1860er-Jahren im normannischen beziehungsweise Tudorstil errichtet. Es überstand den Zweiten Weltkrieg, geriet ab den Siebzigerjahren allerdings in Vergessenheit und begann zu verfallen.

Trotzdem - oder gerade deswegen - ist das Anwesen mit seinen aufwendigen Terrakottafiguren am Balkon und seinem weithin sichtbaren Turm eine begehrte Sehenswürdigkeit in Brandenburg. Der dazugehörige Schlosspark wurde 1822 übrigens von dem berühmten Gartengestalter Lenné entworfen.

Wenn du schon mal da bist, dann kannst du auch gleich noch im Ortsteil Niederlandin einige Überbleibsel des dortigen Schlossparks besichtigen. Das Hauptgebäude wurde zwar gesprengt, aber einen mittelalterlichen Treppenturm und eine verfallene, neogotische Grotte kannst du noch bewundern. Ein Spaziergang durch das Dorf mit seinen alten Höfen und Kirchen gleicht ohnehin einer kleinen Zeitreise.

7. Neuer Garten Potsdam

Die berühmtesten Bauwerke der Landeshauptstadt stehen zwar im Schlosspark Sanssouci, aber auch der Neue Garten hat Geschichtsinteressierten ein paar Juwelen zu bieten. Schon allein der ebenfalls von Lenné gestaltete Park, der unter anderem über Sichtachsen auf die Pfaueninsel verfügt, ist eine Pracht.

Wirklich spektakulär sind aber die Bauwerke und deren Geschichte. Das Marmorpalais im frühklassizistischen Stil war einst die Sommerresidenz der Hohenzollern und spiegelt sich idyllisch im Heiligen See. Das Interieur konnte in seinem ursprünglichen Charakter erhalten werden. Ab 1945 stand das Gebäude in der sogenannten Verbotenen Stadt - einem Sperrgebiet unter sowjetischer Verwaltung.

Das Gleiche gilt für das Schloss Cecilienhof, einen der wichtigsten Schauplätze neuer deutscher Geschichte. Hier fand nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Potsdamer Konferenz statt, wo US-Präsident Truman, Churchill und Stalin über das weitere Schicksal Europas und natürlich Deutschlands verhandelten. Innen ist eine Gedenkstätte untergebracht, wo du deren Arbeitszimmer besichtigen kannst.

8. Dom Peter und Paul in Brandenburg an der Havel

Zwischen Havel und Beetzsee liegt die Dominsel, auf der gleich ein ganzes Ensemble aus Bauwerken beeindruckt. Kurien, Klausur und andere Nebengebäude bilden mit dem riesigen Dom St. Peter und Paul eine imposante Einheit. Das Gotteshaus selbst stammt aus dem zwölften Jahrhundert und wurde im Stil der Backsteingotik erbaut.

Innen allerdings gibt es Kunstschätze aus vielen Jahrhunderten und in vielen Stilen zu sehen. Der Böhmische Altar, die reich verzierte barocke Schnitzkanzel und die spätbarocke Orgel sind nur einige davon. Im Dommuseum kannst du weitere Schätze wie gotische Altarbilder oder das 1290 gestickte Brandenburger Hungertuch bewundern.

Danach kannst du in die Altstadt spazieren, wo noch viele andere Sehenswürdigkeiten Brandenburgs wie das Altstädtische Rathaus auf dich warten. Zudem ist das Archäologische Landesmuseum Brandenburg einen Besuch wert. Oder bist du Loriot-Fan? Dann such die Mops-Skulpturen, die sich überall in der Stadt verstecken, oder lass sie dir bei einer Führung zeigen.

9. Biosphäre Potsdam

Genug von Geschichte und historischen Bauwerken? Dann nichts wie ab in die Tropen! Die Biosphäre Potsdam erspart dir eine lange Reise in den Dschungel, denn hier erwarten dich rund 20.000 exotische Pflanzen wie Orchideen und Bananen und viele dort heimische Tiere wie die niedlichen Weißbüscheläffchen und viele erschreckend große Insekten.

Auch das Wetter ist in der riesigen Halle tropisch - feuchte Hitze sowie stündliche Gewitter mit Blitz und Donner inklusive. Ein Highlight ist das Schmetterlingshaus, wo du mitten in einem bunten Geflatter stehst und auch Kokons von der Nähe betrachten kannst.

Außerdem gibt es eine Unterwasserwelt, die Einblicke in das Leben in den Ozeanen von den Mangroven bis runter in die Tiefsee gibt, und viele Mitmachstationen. An diesen kannst du dich unter anderem über die Bedrohung der Regenwälder und umweltbewusstes Handeln informieren. Auf dem Nachhaltigkeitspfad bekommst du viele Tipps, wie du in deinem Alltag einen Beitrag zu mehr Umweltschutz leisten kannst.

10. Baumkronenpfad Beelitz

Zum Schluss unserer Liste mit den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Brandenburgs geht es für Wagemutige hoch hinaus. Zwar ist das Bundesland ausgesprochen flach, dafür gibt es aber den Baumkronenpfad „Baum und Zeit" in Beelitz. Das Besondere daran ist aber nicht nur, dass du die Welt bei einem Spaziergang aus der Vogelperspektive bestaunen kannst, sondern dass sich der Skywalk inmitten der Beelitzer Heilstätten befindet - dem wohl größten und beeindruckendsten Lost Place der Region.

Es besteht aus ganzen 60 zunehmend verfallenen Gebäuden, in denen einst Lungenkranke behandelt wurden und die sich die Natur allmählich zurückerobert. Den besten Blick auf das Ruinenensemble hast du vom 36 Meter hohen Aussichtsturm aus, vorausgesetzt, du bist schwindelfrei.

Wer lieber auf dem Boden bleiben möchte, kann das Areal beispielsweise im Rahmen einer Führung erkunden oder an speziellen Fototouren teilnehmen. Familien können im Anschluss auch noch Schuhe und Socken ausziehen und über den beliebten Beelitz-Barfußpfad gehen.

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