Zum Ende des Jahres müssen all die angestauten Emotionen und
Frustrationen raus. Somit entsteht im Musikvideo-Dezember ein
eigentümliches Mosaik: Haxan wütet gegen gefällige Kunst und
implementiert ein Störgeräusch in die leblose Atmosphäre von
Berlin-Mitte. Hania Rani & Dobrawa Czocher weiten den Blick und
reflektieren mit magischem Realismus über die kindliche Perspektive auf
Flucht und Krieg. Nathy Peluso suhlt sich im Schmerz der Liebe, indem
sie einer Ballade aus den Siebzigern neue Dramatik einhaucht. ABRA wird
vom digitalen Sog verschlungen und lässt uns diesen überfordernden
Grusel nachempfinden. Völlig anders sieht die Innenwelt von Nali und
Samon Kawamura aus, die uns noch einmal mit vielseitigen visuellen
Skizzen durch ihr gemeinsames Album navigieren. Dann wäre da noch Tierra
Whacks gewohnt weirdes Universum, welches von Metamorphosen und
rosarotem Gift durchtränkt wird und uns über das Liebesleben von
Delfinen spekulieren lässt. Es war ein irritierendes Jahr…
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