Ob Milch oder Bratwurst, Bankkonto oder Flugreisen – immer mehr Produkte und Dienstleistungen werben mit "CO2-Neutralität" oder ähnlichem. Wie funktionieren solche Label psychologisch? Was macht sie attraktiv für die Kundschaft – und damit indirekt auch für Unternehmen, die etwas verkaufen wollen?
Die Studie ist schon fast 15 Jahre alt: In einer Online-Befragung der Universität Mainz im Jahr 2008 gaben 90 Prozent der Teilnehmenden an, in Zukunft CO 2-neutrale Produkte kaufen zu wollen. Diesem Wunsch stehe ein äußerst mangelhaftes Angebot entgegen, kritisierten die Autor:innen damals. Heute hat sich zumindest Letzteres geändert - eine (zumindest laut Werbung) „CO 2-neutrale", „klimaneutrale" oder gar „klimapositive" Variante findet sich mittlerweile für fast alle Produkte oder Dienstleistungen, von der Milch bis zum Bankkonto.
Bei den Verbraucher:innen kommt das offenbar gut an. Laut einer repräsentativen Studie von ClimatePartner, einem Unternehmen, das Produkte und Unternehmen als „ klimaneutral" zertifiziert, achten fünfzig Prozent der Kund:innen zwischen 16 und 65 Jahren beim Einkaufen auf Informationen zur CO 2-Bilanz. Auch unter den User:innen des Online-Magazins Utopia.de sind „klimaneutrale" Produkte beliebt: In einer Umfrage gaben zwei Drittel der 4000 Teilnehmenden an, dass eine entsprechende Kennzeichnung für sie schon einmal ausschlaggebend gewesen sei für eine Kaufentscheidung.
Dabei steht der Nutzen solcher Label immer wieder in der Kritik. ...
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