In einem rumänischen Tierheim namens Smeura leben mehr als 5700 ehemalige Straßenhunde. Ginge es nach dem Staat, müssten die Tiere sterben. Doch das Tötungsgesetz der Regierung beruht auf einem Irrtum.
Der Notruf geht um kurz vor acht Uhr am Morgen ein. Eine Bäuerin aus dem Dorf Teu ist am Telefon. Sie ist aufgeregt, eine Straßenhündin habe 13 Welpen in ihrem Garten geworfen. Ihr Mann erlaube es ihr nicht, sie zu behalten. Und wenn die Hundefänger sie fänden, würden sie die Tiere töten. Matthias Schmidt bekommt über die Notfall-Hotline viele solcher Anrufe am Tag. Der 34-jährige Deutsche leitet das größte Tierheim der Welt: Die Smeura nahe der rumänischen Stadt Pitești, rund 120 Kilometer von Bukarest entfernt. Hier hat der Verein Tierhilfe Hoffnung e.V. 2005 eine ehemalige Fuchsfarm gekauft und umgebaut. Matthias Schmidt verspricht der Bäuerin, die Streuner so schnell wie möglich abzuholen. Aber vorher müssen er und sein Team noch 5168 ausgewachsene Hunde füttern. Und 582 Welpen.
(Welt Plus Artikel)