Die Reporterinnen entdecken beunruhigende Netzwerke, einflussreiche Geldgeber und Verbindungen zu internationalen Bewegungen am rechten Rand. Sie decken auf, dass Lebensschützer unter der Hand Medikamente herausgeben, von denen sie behaupten, man könne damit eine Abtreibung rückgängig machen.
Auf einem „Marsch für das Leben" wie zuletzt im September in Berlin demonstrieren Tausende gegen Abtreibung. Darunter Christen, Jugendverbände und viele andere Zusammenschlüsse von Abtreibungsgegnern. Und: Rechte und Rechtsextreme, die das Thema Abtreibung dafür nutzen, ihre Ideologie anschlussfähig zu machen. Auch aus Sicht der katholischen Kirche ist das eine besorgniserregende Entwicklung.
Viele der Abtreibungsgegner beziehen sich auf christliche Werte. Die Investigativreporterin Sarah Ulrich und die Datenjournalistin Ciara Cesaro-Tadic tauchen tief in das Netz der Anti-Abtreibungsbewegung ein. Sie sprechen mit Experten, der Katholischen Kirche und selbsternannten „Lebensschützer"-Vereinen. Sie entlarven rechtsextreme Symboliken, analysieren Finanzströme und decken Verbindungen auf, um zu zeigen, wie viel Einfluss radikale Akteure bereits jetzt auf die Politik in Europa haben.
Und auch unabhängig von politischer Agenda entdecken die Reporterinnen bedenkliche Entwicklungen in der breiten Szene der „Lebensschützer". In einer Undercover-Recherche zeigen sie, wie einfach Schwangere, die bereits eine medikamentöse Abtreibung begonnen haben, in Kontakt mit einer unwissenschaftlichen, womöglich gefährlichen Methode kommen können. „Lebensschützer" behaupten, man könne eine Abtreibung rückgängig machen und händigen den Reporterinnen ein Hormonpräparat aus - ohne Bezahlung, ohne Rezept, ohne Untersuchung.
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