Tara Gottmann

Freie Journalistin und Fotografin, Kiel

21 Abos und 2 Abonnenten
Artikel

THW -Profi Harald Reinkind zu Gast in Schinkel: Einmal mit einem Profi trainieren

Norwegens Vize-Weltmeister Harald Reinkind vom THW Kiel trainierte mit Schinkeler Grundschülern und stellte sich danach ihren Fragen.

Erschienen am 11. April 2019 in der Eckernförde Zeitung


Schinkel. „Was verdient man als Handballer?“, „wie viele Tore hast du schon geworfen?“, „wie oft hast du schon gewonnen?“ oder „wie oft hast du dich schon schwer verletzt?“ Das waren nur einige der Fragen, die die neugierigen Schüler der Grundschule am Nord-Ostsee-Kanal in Schinkel hatten. Und geantwortet hat ihnen kein Geringerer als Harald Reinkind. Der 26-jährige Norweger spielt seit Oktober 2018 beim Handball-Rekordmeister THW Kiel und war mit seinen sechs Toren im Finale gegen den SC Magdeburg der erfolgreichste Kieler Torschütze beim Gewinn des DHB-Pokals. Zudem ist er mit der norwegischen Nationalmannschaft Vizeweltmeister.


Schinkeler gewannen bei "THW macht Schule" mit einem selbst gebastelten Kalender


Die Schinkeler Schule hatte bei der Aktion „THW macht Schule“ mitgemacht. Als eine von fünf Schulen wurde sie als Sieger ausgewählt. „Wir haben einen THW-Kiel-Kalender gebastelt“, sagt Schulleiterin Ulrike Knabe. „Mehrere Lehrerinnen hatten die Idee, so wurde fächerübergreifend daran gearbeitet. Die Schüler haben richtig recherchiert und wurden auch in Medienkompetenz geschult.“ Mit ihrem kreativen Kalender stachen sie dann auch positiv unter den 25 Bewerbungen heraus. Im Sportunterricht werde generell immer versucht, neben Fußball auch andere Sportarten populärer zu machen, erklärt Lehrerin Silke Wichmann: „Schinkel ist traditionell eher eine Fußballhochburg. Wir wollen aber, dass die Grundschüler auch mal etwas anderes kennenlernen.“ Von den 19 Kindern der dritten und vierten Klassen, die an der Aktion teilgenommen haben, spielt bisher nur der achtjährige Jonas Handball – in einem Kieler Verein. Vielleicht werden es nach Harald Reinkinds Besuch mehr.


Wie wird man ein Handballprofi?


Spaß hatten sie alle, da stimmten die Grundschüler einstimmig zu. „Wir haben mit den Schülern Koordinationstraining, Laufleitern sowie Fangspiele zur Erwärmung gemacht“, berichtet Trainer Tassilo Bahr. Die Kinder versuchten sich im Torewerfen, wobei sie an Harald Reinkinds Abwehr vorbei mussten. Gar nicht so einfach, bei einer Körpergröße von 1,96 Meter. Nach dem Training beantwortete der Handballspieler dann ausgiebig die Fragen der Kinder. Die erste Frage war, wie man denn ein erfolgreicher Handballprofi wird? „Erstmal muss man gut in dem Sport sein und Talent haben“, so Reinkind „Aber dann muss man auch ganz viel trainieren.“ Die THW-Spieler würden sogar zweimal täglich trainieren. „Am Anfang reicht aber ein paar Mal die Woche.“ Er selbst habe als Achtjähriger mit dem Handballspielen angefangen. Als er zehn Jahre alt war, habe er Fußball und Handball gleichzeitig gespielt. „Irgendwann musste ich mich entscheiden. Im Handball war ich etwas besser, also wurde es das.“ Dabei gefällt ihm aber auch nicht alles gut: „Lauftraining ist nicht so mein Ding. Aber es gehört eben dazu, wenn man gut Handball spielen will.“ Ebenfalls ging er auf die Frage ein, was er als Handballer verdient: „Es ist jetzt nicht so wie beim Fußball, also ich verdiene nicht so viel wie Neymar. Nach der Karriere im Sport müssen wir Handballer normal arbeiten gehen.“


Nach der Fragerunde gab es Autogramme


Reinkind beantwortet den Schülern zudem, wie oft er sich bereits beim Sport verletzt hat: „Einmal habe ich mir das Handgelenk gebrochen und ein anderes Mal den Daumen.“ Ein paar statistische Zahlen teilte er den Schülern auch mit. So hat er in der Bundesliga bereits 278 Tore geworfen und in der laufenden Saison 78 Spiele gemacht. Anschließend konnten die Schüler noch Autogramme abholen – nicht nur auf Autogrammkarten. Einige ließen sich auch ihre „THW macht Schule“-Shirts signieren.


– Quelle: https://www.shz.de/23365187 ©2019

Zum Original