Tara Gottmann

Freie Journalistin und Fotografin, Kiel

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Übung: Fettbrand als flammendes Inferno

Viele lehrreiche Aktionen und Tipps beim Feuerwehraktionstag für Osdorfs Viertklässler.


Gettorf | Wie verhält man sich bei Feuer? Was ist zu tun und was sollte auf keinen Fall getan werden? Das hat die vierte Klasse der Grundschule Osdorf gestern gelernt. Die 25 Schüler genossen einen Feuerwehraktionstag bei der Jugendfeuerwehr. „Wir machen das einmal im Jahr mit der vierten Klasse", erklärte Lehrerin Inga Beilk. „Es ist ganz toll, was die Feuerwehrmitglieder sich immer für ein tolles Programm ausdenken." Spielerisch wird so gelernt, was bei einem Brand zu tun ist.

„Zum Einstieg wurden die Vorkenntnisse abgefragt", erzählt Beilk, „danach wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt." Die eine Gruppe lernte den Rauchraum bei Pyrotechniker Marco Pinkowsky kennen, die andere das Rauchhaus. Im Anschluss wurde getauscht. Außerdem konnten die Grundschüler die Schutzkleidung selbst anprobieren und sich in der Fahrzeughalle sowie bei der Ausstattung des Gerätehauses umsehen.

Guido Baasch von der Berufsfeuerwehr zeigte anhand dieses Rauchhauses, was bei der Brandentstehung passiert. Die Schüler konnten sehen, wie sich der Rauch ausbreitet, aber von verschlossenen Türen aufgehalten wurde. Kurz darauf fing ein Rauchmelder an zu piepen. „Worauf sollt ihr also achten, wenn es brennt?", fragte Baasch die Kinder. Die wussten Bescheid: Sie sollen das Haus verlassen, die Türen schließen, damit der Rauch sich nicht weiter ausbreitete und die Feuerwehr rufen. „Auf keinen Fall dürft ihr wieder reingehen, auch nicht, um Haustiere zu holen", ermahnte Baasch die Schüler. Danach lernten die Grundschüler, dass sie am Telefon die fünf Ws beantworten sollen: „Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte oder Betroffene? Welche Art von Verletzung?", fasst Baasch zusammen. „Und ganz wichtig: Warten auf Rückfragen." Natürlich erwähnt er auch, dass die Notrufnummer 112 niemals zum Scherz angerufen werden darf: „Die Hilfe fehlt dann woanders." Mit zwei Telefonen stellten die Schüler Notrufsituationen nach, „um Berührungsängste zu nehmen", so Mundt.

Seit fünf Jahren gibt es diesen Aktionstag. „Wir haben damit angefangen, um Mitglieder zu werben", sagte Mundt weiter. „Es wird immer gut angenommen und die Schüler finden es gut." Zum Abschluss bekommt jedes Kind Feuerwehrnudeln, auf denen Termine der Jugendfeuerwehr stehen. „Zwei bis drei kommen immer", so Mundt. Eine Schülerin und ein Schüler der Klasse sind sogar bereits in der Jugendfeuerwehr.

Den Abschluss des Tages bildete die Demonstration, was passiert, wenn ein Fettbrand mit Wasser gelöscht wird. Tom Hoffmann von der Jugendfeuerwehr erhitzte Öl so lange, bis es brannte. Das Gefäß wurde mit Wasser begossen. Sofort gab es einen lauten Knall und eine meterhohe Flamme - eine Fettexplosion. Brennendes Fett ist heißer als siedendes Wasser und verdampft sofort. Der aufsteigende Wasserdampf reißt das brennende Fett aus dem Behälter. Es wird in feinste Tröpfchen zerstäubt und steigt mit der erhitzten Luft nach oben. Stattdessen sollte man einen großen Topfdeckel nehmen und ihn schnell auf den Topf oder die Pfanne legen.


Erschienen in der Eckernförder Zeitung am 20.03.2018. Von Tara Gottmann

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