1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

Mit dem „Dortmunder" Trikot an die Spitze?: Wie die Young Boys Bern endlich Schweizer Meister werden wollen

Das ist das neue Trikot der Young Boys Bern. (Foto: Keystone)


Dortmund - Einiges verbindet die Young Boys Bern und Borussia Dortmund: die Vereinsfarben, Stéphane Chapuisat auf der Gehaltsliste und beide spielten letzte Saison in der Europa League. Doch eine entscheidende Sache hat der BVB den Schweizern voraus: Er ist amtierender Meister. Ein guter Grund, ihn sich zum Vorbild zu nehmen – auch bei der Trikotgestaltung.


Von einer rauschenden Sause, wie sie die Stadt Dortmund im Mai 2011 erlebte, können die YB-Fans seit 25 Jahren nur träumen. Exakt solange ist es nämlich her, dass die Berner zuletzt Schweizer Meister wurden.


Dieses Trauerspiel muss nun endlich ein Ende haben, dachte man sich in Bern, und warf einen Blick ins nördliche Nachbarland. Was dabei herausgekommen ist, konnten die Fans bei der Saisoneröffnungsfeier beobachten. Manch einer stutzte. War etwa der deutsche Meister zu einem spontanen, nicht angekündigten Testspiel vorbei gekommen?


Neue Trikots ähneln Dortmunder Meistertrikots

Aber nichts zu sehen von Mario Götze und Shinji Kagawa. Nein, es waren eindeutig Nassim Ben Khalifa, David Degen (dessen Zwillingsbruder Philipp übrigens von 2005-2008 beim BVB spielte) und co., die ins Stade de Suisse einliefen.


Doch die neuen Trikots (oder „Leibchen", wie man in der Schweiz auch sagt) sehen den BVB-Trikots aus der Meistersaison täuschend ähnlich, und das Schweizer Boulevardblatt „Blick" ist sich sicher: „Es ist eine Kopie des Dortmunder Meisterdresses. Jeder noch so kleine Mentaltrick soll helfen." BVB-Meistertrikots zur Überwindung einer Meister-Blockade?


Meistertrauma aus der Saison 2009/10

In der Tat scheint das mit dem Meistertitel in Bern wie verhext zu sein. Vor zwei Jahren waren die Young Boys dem großen Ziel ganz nah: Das ganze Jahr über dominierten die Berner die Schweizer Super League, standen fast die komplette Saison auf dem ersten Platz und legten eine ähnlich erdrückende Präsenz an den Tag wie das Team von Jürgen Klopp in der abgelaufenen Saison.


Doch YB gelang das Kunststück, sich den fast sicher geglaubten Titel am vorletzten Spieltag noch vom FC Basel nehmen zu lassen. Am letzten Spieltag kam es zur „Finalissima" im Stade de Suisse, als Bern und Basel punktgleich aufeinander trafen.


Im Gegensatz zum deutschen FCB, der es bei leeren Androhungen einer Aufholjagd Richtung Ruhrpott beließ, machte der Schweizer FCB seine Drohung wahr und gewann den Showdown mit 2:0. Unter anderem beteiligt an dieser spektakulären Aufholjagd war übrigens ein gewisser Alexander Frei - bis Sommer 2009 bei Borussia Dortmund Stürmer, Elfmeterschütze vom Dienst und Publikumsliebling.


Gross mag das neue Trikot

Diese Saison wollen die Young Boys unter ihrem neuen Trainer Christian Gross jedenfalls wieder angreifen. Der findet das Trikot übrigens toll: „Das kann man sogar unter einem dunklen Anzug tragen und damit ausgehen". Oder zu einer Meisterfeier? Wer weiß, aber nach der Schmach der vorletzten Saison wäre es den Bernern wirklich zu gönnen, dass das Trikot ihnen Glück und endlich den ersehnten Titel bringt.


Ein kleines Puzzleteil auf dem Weg zum Erfolg soll auch Chefscout Stéphane Chapuisat sein. Er weiß, wie man Erfolge erringt, schließlich war er 1995 und 1996 zwei Mal Deutscher Meister - mit Borussia Dortmund...

Zum Original