Für seine Mutter Leyla ist er verloren. Sie hat mit ihm seit Jahren nur noch über Skype Kontakt. Heute ist er Mitte zwanzig und lebt sein eigenes Leben. Leyla ist mit seinen Entscheidungen nicht einverstanden, etwa dass er jetzt "einer von denen" ist, wie sie es nennt. Hätte er auf ihre Ratschläge gehört, dann wäre es nicht zum Bruch mit der Familie gekommen.
"Es werden hier jeden Tag mehr, die zu den Salafisten gehen", erzählt sie. "Hier, direkt nebenan, ist ein Zentrum. Wie in einer Schule werden dort Kinder im strengen Glauben erzogen." Die Hälfte aller jungen Leute würden sich deshalb in der Gegend einer radikalen Form des Islam anschließen. "Die wollen aus Tunesien einen islamischen Staat machen. Hier haben sie schon angefangen", empört sich Leyla, die eigentlich anders heißt, wie auch ihr Sohn.
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