Susanne Berg

freie Journalistin, Dipl.-Betriebswirtin (FH), Lauf a. d. Pegnitz

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Wege in die Museumslandschaft

MuseologInnen werden gezielt für die vielfältige Arbeit in Museen ausgebildet

Aus- und Weiterbildung

Wege in die Museumslandschaft

Vielseitig und kreativ sein, Inhalte erarbeiten, mit Menschen umgehen können: Das sind die wichtigsten Fähigkeiten, über die Museologinnen und Museologen verfügen sollten. abi>> zeigt auf, welche Wege in den Beruf führen können.

„Im Museum gibt es viele Bereiche", gibt Professor Dr. Guido Fackler an. Er betreut an der Universität Würzburg den Bachelorstudiengang „Museologie und materielle Kultur". „Museologen arbeiten im Team oder müssen eine Gruppe führen. Sie schreiben Pressetexte, haben mit Handwerkern zu tun, müssen die Museumspädagogik koordinieren oder mit Gestaltern telefonieren. Es gibt also keine Routine."

Professor Dr. Guido Fackler

Um Museologe oder Museologin zu werden, benötigt man üblicherweise einen Hochschulabschluss. Die Museologin Swantje Dogunke weiß: „Wer den Wunsch hat, im Museum zu arbeiten, der kann zwar Kunstgeschichte oder Geschichte studieren, aber gezielt auf die Arbeit bereitet der Studiengang Museologie vor. Es ist ein berufsspezifischer Studiengang." Eine Reportage über ihren Berufsalltag findest du hier (Berufsreportage „Virtueller Forschungsraum für Geisteswissenschaftler"). Bachelor- und Masterstudiengänge gibt es beispielsweise an den staatlichen Hochschulen HTW Berlin, Uni Heidelberg, HTWK Leipzig, HBK Saarbrücken und Uni Würzburg.

Studieninhalte

„Keine Ausstellung funktioniert wie die andere. Man muss analysieren, wie sie beim Publikum ankam, und für das nächste Projekt die einzelnen Bausteine neu zusammenfügen", sagt Professor Dr. Guido Fackler. Deshalb lernen die Studierenden in den Bachelorstudiengängen in Fächern wie Museumsgeschichte oder Museumsdidaktik, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse und Objekte der breiten Öffentlichkeit präsentiert und wie man Museumsobjekte erforscht und dokumentiert. Praxiserfahrung erwerben die Studierenden zum Teil im Praxissemester, manchmal auch in einem Ausstellungsprojekt mit einem Museum, das mit der Hochschule kooperiert.

Wer den Bachelor in der Tasche hat, kann ein Masterstudium anschließen. Gerade diejenigen, die ihren ersten Abschluss etwa in Geschichte oder Kunstgeschichte gemacht haben, können sich mit einem Master in Museologie spezialisieren.

Ein anschließendes Volontariat im Museum empfiehlt Professor Dr. Fackler nur, wenn das Museum einen gut strukturierten Ausbildungsplan vorlegt. Dazu gehört für ihn zum Beispiel, dass die Volontäre in diesen üblicherweise zwei Jahren an verschiedenen Projekten teilhaben, Ausstellungen mit konzipieren dürfen und auf diese Weise viel Einblick in die Arbeit erhalten. Eine Zugangsvoraussetzung für die Arbeit im Museum ist das Volontariat nicht.

Alternativen und Aufstiegschancen

Museologen arbeiten allerdings nicht nur im Museum, sondern überall dort, wo Ausstellungen gezeigt werden. Dazu gehören neben Galerien, Walderlebniszentren oder Gedenkstätten auch Showrooms in Firmen. Auch freiberufliche oder journalistische Tätigkeiten sowie die Mitarbeit im Marketing sind möglich. Den beruflichen Aufstieg können Museologen schaffen, wenn sie eine Stelle als Kurator oder Kuratorin bekommen, die Abteilung für Museumspädagogik übernehmen oder die Museumsleitung antreten.

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