Der Molotowcocktail trifft den Schutzschild des Soldaten am oberen Rand. Für Millisekunden hört man ein kurzes Zischen, dann breitet sich auch schon ein Flammenmeer über den Reihen der überraschten Soldaten aus, die sich hinter ihren Kameraden mit den Schutzschilden geduckt hatten. Mindestens fünf von ihnen wurden getroffen. Ihre beigen Uniformen fangen sofort Feuer. Mit brennenden Helmen laufen sie auseinander, während die protestierende Menschenmenge weiter schreiend am Metallzaun der Botschaft rüttelt. Einer der Soldaten wirft seinen Helm ab und läuft zu einem der Feuerlöscher. Seine Augen sind weit aufgerissen, während sein Gesicht brennt. Einige der Kameraassistenten sprühen den am Boden knienden Stuntman ab. Im gleichen Moment schreit der spanische Regisseur „corto, corto", „Cut".
Die Szene ist im Kasten, der Stuntman nur gering verletzt. Mit Kühlungssalbe wird sein Gesicht behandelt. „Das ist meine Arbeit", sagt er kurz angebunden. Die Bezahlung ist gut, und es gibt genug arbeitslose Schauspieler in Kolumbien, die sich als Komparsen und Stuntmänner verheizen lassen.
...