Redaktion: Der Tumor in deiner Brust ist entfernt, die Rekonstruktion überstanden. Alles gut, könnte man meinen. Trotzdem schreibst du auf „Mopstollwut", dass die Zeit nach der Therapie mit die schlimmste für dich war. Warum?
Ulrike Röming: Nach Mastektomie und Wiederaufbau habe ich das erste Mal realisiert, dass ich wirklich krank war. Vorher war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, etwas gegen den Brustkrebs zu tun. Mein Ziel war es, gesund zu werden, den Krebs zu besiegen. Mein Motto: Durchhalten, nicht zurückschauen, nicht zu viel nachdenken. Nach der Operation, bei der mir nicht nur die Brüste abgenommen, sondern auch zwei Expander eingesetzt wurden, wachte ich auf, war noch völlig benebelt von der Narkose und fing erst mal an zu heulen.
Warum?
Das Ganze dauerte gut sechs Stunden - ich war also körperlich völlig fertig. Als ich dann halb nackt auf der Liege lag, wurde mir schlagartig bewusst, was mir die Krankheit genommen hat. Dann waren die Möpse weg - wirklich weg.
Was hat dir der Brustkrebs genommen?
Das Vertrauen in meinen Körper - und ganz konkret meine Brüste. ...