Redaktion: Die WHO schätzt, dass gut zehn Prozent der Medikamente weltweit gefälscht, gepanscht, über- oder unterdosiert sind. Betrifft das auch den deutschen Markt?
Ja. Hauptgefahrenquelle ist natürlich das Internet. Dort kann eigentlich jeder, der über ein wenig kriminelle Energie verfügt und Zugang zu einem Labor hat, Fälschungen verkaufen. Betroffen sind vor allem Lifestyle-Produkte wie Viagra, Appetitzügler oder Haarwuchsmittel. Aber auch in deutschen Apotheken werden immer mehr manipulierte Medikamente ausgegeben - denken Sie an den Fall in Bottrop.
Um Profit zu machen, hat ein Apotheker verdünnte Krebsmedikamente abgegeben. Ob Patienten zu Schaden gekommen sind, ist bislang unklar. Ist das nicht ein Extremfall?Extrem ja, aber auch kein Einzelfall. Immer wieder ist davon die Rede, dass mittlerweile bis zu jedes hundertste Medikament in deutschen Apotheken und Krankenhäusern minderwertig oder gefälscht sein soll. Zuverlässige Zahlen gibt es jedoch nicht. Deshalb rate ich hier zur Vorsicht.
Die meisten Wirkstoffe werden im Ausland produziert Wie kann das sein?Auf der einen Seite haben wir die gezielte Kriminalität wie etwa im Fall Bottrop, ...
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