Steffi Hentschke

Studentin, Journalistin, Hamburg

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AfD in Hamburg: So wie einst Ronald Schill

Die AfD setzt im Hamburger Kommunalwahlkampf auf die Innere Sicherheit – damit hatte in der Hansestadt schon einmal ein Rechtspopulist Erfolg.  


Julian Flak hat seinen Scheitel akkurat gekämmt und den karierten Schal ordentlich in der cremefarbenen Tommy-Hilfiger-Jacke verstaut. An den Reißverschluss hat sich der Wirtschaftsjurist einen Anstecker seiner Partei geheftet. Flak ist Mitglied bei der Alternative für Deutschland (AfD) und gerade dabei, Unterschriften für die Bezirkswahl zu sammeln. 200 pro Bezirk braucht die Partei, gemessen an der Einwohnerzahl ist das nicht viel. Entsprechend entspannt gibt sich Flak, der sich selbst Lokalpatriot nennt, an diesem Mittwoch auf einem Wochenmarkt in der Hamburger Innenstadt.


Er plaudert über die Probleme, die ihn umtreiben: die Polizei müsse gestärkt, das besetzte Kulturzentrum "Rote Flora" geräumt und die Staatsverträge zwischen Senat und den muslimischen Gemeinden der Stadt rückgängig gemacht werden. "Man schließt ja auch keine Verträge mit Rechtsextremisten."


Als Anti-Euro-Partei hatte sich die AfD vor einem Jahr gegründet und war bei der Bundestagswahl nur knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert. Nun gilt es, politisch am Leben zu bleiben - und das heißt, Wahlen zu gewinnen. Besonders gute Chancen rechnet sich die AfD für die Europawahlen im Mai aus, spätestens, seit das Bundesverfassungsgericht die Dreiprozentklausel dafür gekippt und damit den Weg für Kleinstparteien frei gemacht hat.


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