Laut einem Medienbericht des RBB sind offenbar Hunderte deutsche Politiker Opfer von Hackerangriffen geworden. Darunter sollen Mitglieder des deutschen Bundestages und der Landtage sein. Nach einer ersten Prüfung der fraglichen Dokumente durch den WESER-KURIER sind auch Bremens Bürgermeister Carsten Sieling oder die Bundestagsabgeordnete der Linken, Doris Achelwilm, betroffen. Von beiden wurden zumindest einige Daten veröffentlicht. Der RBB berichtet, dass sich die Angriffe gegen alle Parteien richteten, einzig die AfD sei nicht betroffen.
Über diesen Account wurden einige der Daten weiter verteilt - es handelt sich nicht um den Account, der die Daten zuerst veröffentlichte. Unter den Opfern sind jedoch offenbar nicht nur Politiker, sondern auch Prominente, berichtet " Bild". So seien auch Daten des Bremer Moderators und Satirikers Jan Böhmermann sowie des Musikers Materia und der Band KIZ gehackt worden. Unter den betroffenen Politikern sind unter anderem Grünen-Chef Robert Habeck, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Erste Untersuchungen der betroffenen Parteien haben wohl ergeben, dass sich die Hacker möglicherweise Zugang über das E-Mail-Programm Outlook verschafft haben.
Wer für den Hack verantwortlich ist und welche Absicht dahinter steckt, ist noch unklar. Geleakt wurden vor allem Kontaktdaten wie Handynummern und Adressen, aber auch zahlreiche persönliche und parteiinterne Dokumente wurden von den Angreifern ins Internet gestellt. Politisch brisante Dokumente sollen nach einer ersten Durchsicht nicht unter den Unterlagen sein.
Kurios ist, dass die Veröffentlichung bereits vor Weihnachten in Form eines Adventskalenders auf einem Twitter-Account erfolgte. Auf dem Account, der dem WESER-KURIER bekannt ist, werden seit Sommer 2017 immer wieder persönliche Daten von mehr oder minder prominenten Personen veröffentlicht. Er hat mittlerweile knapp 18.000 Follower. Der Account gehört zu einer Internet-Plattform, der Betreiber soll sich in Hamburg befinden. Einiges bleibt dennoch rätselhaft an dem Angriff: So ist noch unklar, woher die Daten stammen. Außerdem ist es noch nicht ersichtlich, warum bis Donnerstag niemand von der Veröffentlichung auf Twitter Kenntnis genommen hatte.
Zum Original