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Checkliste: Das gehört in den perfekte Banken-CV

Sieben Tipps für einen Lebenslauf, mit dem der Einstieg ins Investmentbanking gelingt.

Wie muss ein CV aussehen, damit es mit dem Einstieg im Banking klappt? Klar ist: Der CV ist das Kernstück jeder Bewerbung – wer hier punkten kann, hat die erste Hürde geschafft. Gleichzeitig gilt aber auch: Die allermeisten CVs landen auf dem „No“-Stapel. Worauf kommt es an, was gibt es zu beachten? Wir geben sieben Tipps.


Schlichtes Design

Banken-CVs brauchen keine Design-Preise zu gewinnen – ganz im Gegenteil: Ein klarer Seitenaufbau und eine nüchterne Formatierung bringen eher Punkte als ein exzentrisches Template. Auch bei der Wahl der Schriftart sollte man klassisch bleiben: „Verwenden Sie ein gängiges Format und eine leicht lesbare Schriftart wie Arial oder Times New Roman. Ungewöhnliche Schriftarten und andere Spielereien lenken nur von dem ab, was wirklich zählt – von Ihrer Erfahrung und Ausbildung“, rät etwa Heike Schubert, Leiterin Experienced & Campus Recruitment der Credit Suisse in Zürich.


Executive Summary

Beim Schreiben des Lebenslaufs hilft es enorm, sich in die Perspektive der Personalverantwortlichen hineinzuversetzen – so der Tipp von Mark Ross, Vice President bei Morgan Stanley in New York. Recruiter würden CVs nach Signalen abscannen, die ihnen zeigen, ob die Bewerber zeitnah eine „Last oder eine Hilfe“ sind. Und was sie wirklich wollen, sind laut Marc Ross Leute, die „dem Team direkt einen Mehrwert bringen“. Darum rät er, am Anfang des Lebenslaufs zusammenzufassen, was man bisher gemacht hat und so darzustellen, dass man die gesuchten Skills wirklich mitbringt. Wenn man sich beispielsweise im Bereich Valuations bewirbt, kann es helfen, wenn man bei der Entwicklung einer Risk-Engine bereits mit Python zu tun hatte. „Wenn ein Recruiter das sieht, wird der CV sofort herausgepickt“, sagt Ross.


Akademischer Hintergrund

Wer ins Investmentbanking will, muss studiert haben – das ist klar. Aber: es muss nicht zwingend BWL sein. Banken zeigen sich generell offen auch für andere Hintergründe – auch und gerade für Leute mit MINT-Qualifikationen. Ivonn Marquardt, Head of Human Resources bei der Privatbank Berenberg, erklärt: „Finanz- und wirtschaftswissenschaftliche Studienfächer sind gern gesehen, jedoch weisen wir keinem Studienbereich Präferenzen zu. Jedes Jahr erhalten wir viele sehr gute Lebensläufe von Bewerbern mit einem akademischen Background aus verschiedenen Fachgebieten, von Geschichte bis hin zu Chemie und Mathematik.“


Praxiserfahrung

„Wenn Sie große Namen in ihrem Lebenslauf haben, öffnet Ihnen das die Tür zu anderen großen Häusern – und zu kleineren Unternehmen sowieso“, sagt Dirk Albütz, Managing Director bei Fibance Executive Search Advisory in Frankfurt. „Kandidaten, die Erfahrung bei der Konkurrenz mitbringen, sind immer interessant – vor allem, wenn diese Konkurrenz in einer höheren Liga spielt als man selbst.“ Ob große Namen oder nicht – wichtig ist, überhaupt schon mal in die Praxis hineingeschnuppert zu haben. „Bereits absolvierte Praktika im Investmentbanking sind heutzutage schon ein Muss, da so bereits ein Grundverständnis für die relevanten Begrifflichkeiten und Prozesse vorhanden ist“, so Ivonn Marquardt von Berenberg.


Klare Sprache

Die einzelnen Stationen im Lebenslauf sollten kurz erläutert werden – das heißt: Aufgaben oder Tätigkeiten werden kurz skizziert. Bei der Formulierung sollte allerdings ein bestimmter Duktus eingehalten werden: „Sie sollten Ihre Qualifikationen für sich sprechen lassen, nicht übertreiben und nichts hochstilisieren“, empfiehlt Karin Signer, die als Personalvermittlerin in Zürich arbeitet. Das heißt: Ein klarer, schnörkelloser Stil bringt hier mehr als Buzz-Words und Phrasen.


Banken-Begeisterung zeigen

Ivonn Marquardt von Berenberg will beim Sichten von Bewerbungen das Interesse für die Banken- und Finanzwelt auf den ersten Blick klar erkennen – „etwa aus Wahlpflichtfächern an der Uni, aus der Mitarbeit in Finance Societies, privatem Interesse am Kapitalmarkt oder relevanten beruflichen Erfahrungen aus Praktika oder Werkstudententätigkeiten“, so Marquardt. Es könne auch helfen, interessante Finanznachrichten und Aktienmarktartikel aufzulisten, mit denen man sich jüngst beschäftigt hat.


Besonders sein

Banken öffnen sich immer mehr auch für Leute, die keinen klassischen Werdegang haben. Diversity wird großgeschrieben und immer mehr Häuser legen Wert darauf, ungewöhnliche und besondere Beschäftigte für sich zu gewinnen. Ein Beispiel ist Arlo Legend Parker, die im letzten Sommer bei Goldman Sachs angefangen hat. Aufgewachsen in Belarus, hat Legend Parker die dortigen MTV Music Awards gewonnen, als Opernsängerin gearbeitet, war Statistin bei „Homeland“ und hat ein Buch über Feminismus geschrieben. Sie hat an der Columbia University in New York City studiert, ist CTO eines Health-Care-Unternehmens in Illinois, programmiert, wandert und geht tauchen. Dass sie bei Goldman Sachs genommen wurde, zeigt: Außergewöhnliche Lebensläufe können auch im Banking durchaus zum Erfolg führen.

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