Simeon Laux

Freier Journalist & Moderator

4 Abos und 1 Abonnent
Info-Grafik

Bildungsungleichheiten | WDR Quarks (Instagram)

📚 🏫 🎒 Hast du das Gefühl, dass Jungen die Schule schwerer fällt als Mädchen?

🫶 Eltern, Lehrkräfte und Mitschüler:innen vermitteln gesellschaftliche Rollenbilder, die Kinder bei der Bildung ihrer Geschlechtsidentität beeinflussen. So entsteht geschlechtstypisches Verhalten. Das Verhalten von Jungen ist dabei häufig schlechter vereinbar mit dem System Schule als das von Mädchen.

👨‍👧👭 Gerade den Eltern als engste Bezugspersonen kommt eine große Bedeutung zu. Studien zeigen, dass sie ihren Söhnen höhere Fähigkeiten in Mathe zuschreiben als ihren Töchtern, die sie wiederum in Sprachen für kompetenter halten. Die Folge sind entsprechende Selbstwahrnehmungen der Kinder, die sich im jeweiligen Fach dann auch unterschiedlich stark engagieren. Denn: Schätzt man die eigene Kompetenz als hoch ein, fördert das die Motivation und Anstrengungsbereitschaft. Das kann zu besseren Kompetenzen im jeweiligen Bereich führen.

ℹ️ Aber auch Lehrkräfte haben einen sehr großen Einfluss, den sie gezielt nutzen können. Zum Beispiel, indem sie versuchen, Jungen und Mädchen zu fördern, ohne ihnen bestimmte Stärken und Schwächen zuzuschreiben. Wichtig ist, dass sie Wissen über Geschlechterunterschiede haben und ihre eigenen Geschlechtsstereotype reflektieren.

🧬 Biologische Unterschiede – wie etwa der Hormonspiegel – spielen übrigens eine deutlich untergeordnete Rolle im Vergleich zu den psychosozialen Erklärungsansätzen.

Unsere Quellen u.a.:
Prof. Bettina Hannover, FU Berlin
Muntoni, F. & Retelsdorf, J. (2020). Geschlechterstereotype in der Schule. In: Glock, S. & Kleen, H. (Hrsg.): Stereotype in der Schule. Springer-Verlag.
Sievert, S. & Kröhnert, S. (2015). Schwach im Abschluss. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung.