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Baselitz-Enkel will mit Kunst die Umwelt retten

Hans Kern (30) präpariert seine Samenbomben. Er wurde nach seinem berühmten Künstler-Opa benannt: Georg Baselitz heißt nämlich eigentlich Hans-Georg Kern Foto: Fabian Matzerath

Der Opa ist einer der berühmtesten Maler der Welt: Georg Baselitz (82, bürgerlicher Name: Hans-Georg Kern). Seine Bilder kosten mehrere Hunderttausend Euro, hängen unter anderem im Deutschen Bundestag.

Jetzt will auch sein Enkel, Hans Kern, in die Kunst einsteigen.

Aber nicht, um Geld zu verdienen, wie er BILD am SONNTAG erklärt, sondern um die Umwelt zu retten. Wie das? Mit Bomben! Mehr als 100 davon hat Baselitz’ Enkelsohn präpariert.

Sie sollen aber nichts zerstören. Aus ihnen sollen Bäume wachsen, denn sie stecken voller Birkensamen.

Abends zieht er durch Berlin, nimmt eine der Bomben zwischen Zeigefinger und Daumen und spannt sie in eine Zwille. Abschuss! Die Bombe landet auf einem brach liegenden Grundstück.

Sein Plan: „Aus Berlin soll eine grüne Stadt werden.“ Aber was ist daran Kunst? „Ich will nicht irgendwelche Kunstobjekte machen, die andere sich an die Wand hängen. Ich will mich über Kunst für die Lösung von Weltproblemen einsetzen.“

Der junge Kern ist über Umwege in die Kunst geraten. „Eigentlich habe ich in New York am Bard College Politikwissenschaften studiert. Danach lebte ich auf Hawaii, war viel surfen und arbeitete als Aushilfslehrer.“

In Deutschland ist er nur vorübergehend. Schon heute will er nach Italien, wo er in Assisi einen Künstleraufenthalt plant. Seinen Opa, der in Interviews schon mal mit Trump und der AfD sympathisierte, sieht Hans regelmäßig, das Verhältnis ist entspannt.

Und was sagt der Opa zu den Ambitionen seines Enkels? Der versteht nicht so ganz was der da so treibt. „Deswegen vermeide ich Gespräche mit ihm darüber“, so Kern. „Er neigt dazu, Dinge kleinzureden.“