Zu lachen gibt es derzeit wenig. Die Krisen der Gegenwart sind erdrückend und für den Einzelnen kaum noch zu verarbeiten. Das Gefühl der Überforderung angesichts der täglichen Schreckensmeldungen, des Krieges in der Ukraine und des voranschreitenden Klimawandels breitet sich aus. In Italien ist eine rechte Regierung an der Macht, und was sich das Coronavirus für den Winter einfallen lässt, wird sich erst noch zeigen. Folgt man einer Aussage des polnischen Schriftsteller Stanislaw Jerzy Lec, müsste Satire, welche Widersprüche der Gegenwart durch Spott, Übertreibung und Zuspitzung aufdeckt, die Kunst der Gegenwart sein: „Wenn es nichts zu lachen gibt, kommen Satiriker auf die Welt." Oder eben ins Kino. (...)
Sebastian Seidler
freier Journalist, Viersen
Film