Die beste Pommesbude Düsseldorfs steht angeblich in einem Gewerbegebiet vor einem Supermarkt. Nicht im Ernst, oder?
Ich komme kalt an diesen Ort. Der Himmel ist grau, der Asphalt ist grau. Die Fassade von Real hat mal weiß angefangen, aber das ist lange her. Nur die Imbissbude vorm Supermarkt ist schwarz wie am ersten Tag. Deshalb bin ich also hier. Freitag, 10 Uhr, ein Gewerbegebiet in Heerdt. Der da muss Hansi sein.
Vor einigen Wochen hatte ich Hunger, und weil es ausnahmsweise nicht der auf Möhrenschnitze und blanchierten Brokkoli war, googelte ich „Düsseldorf + Pommes“. Die Frage, wo in der Stadt die beste Imbissbude stand, wollte ich bei meinem nächsten Besuch für alle Zeiten klären. Bei Google lassen sich gastronomische Betriebe mit ein bis fünf Sternen bewerten und mit einem Kommentar versehen. Aus den Wertungen berechnet Google einen Durchschnitt. Die üblichen Verdächtigen wie Frittenwerk und Fritten Piet tauchten zuerst auf. Dabei waren sie gar nicht so hoch benotet. Es gibt einen guten Grund, weshalb man die Frittenwerk-Fritten unter einem Haufen Soße und Fleisch begraben kann, pur schmecken sie bloß okay. Bei Fritten Piet traf ich mal ein Tinder-Date. Die Pommes trugen zum mäßigen Gesamteindruck bei. Es gibt Menschen, die das völlig anders sehen, aber es gibt auch Menschen, die weiße Jeans tragen.
Ich scrollte eine Weile, dann sah ich sie, die Fünfkommanull. Im Durchschnitt. Mehr ging nicht. Doch der Name war mir noch nie untergekommen. Böckels Beste, Schiessstraße 31 in Heerdt. Nur eine Imbissbude in Benrath brachte es noch auf die Höchstnote, hatte aber deutlich weniger Bewertungen. Böckels Beste gibt es allein in Düsseldorf viermal. Eine Imbissbude einer Kette, Systemgastronomie also, sollte die beste der Stadt sein? Das gefiel mir aus Prinzip nicht. Deshalb fuhr ich hin.
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