In 80 Tagen um die Welt, aber digital: Der 19-jährige Marcel Roizman hat in den vergangenen Monaten mit 229 Menschen aus 182 Ländern gesprochen. Was hat er auf seiner Reise gelernt?
SPIEGEL: Und dann haben Sie losgelegt?
Roizman: Ich habe gesagt: im nächsten Winter! Woraufhin sie sagte: Der nächste Winter ist in zwei Tagen, weil ein neues Jahr beginnt. Ich wollte ihre Idee aber nicht kopieren. Da habe ich mich mit meiner Mutter zusammengesetzt, und uns fiel "In 80 Tagen um die Welt" von Jules Verne ein. So entstand mein Plan, statt über ein Jahr verteilt in sehr kurzer Zeit mit Menschen aus allen Ländern der Erde zu sprechen. 80 Tage passten sehr gut, denn ich musste noch ein paar Monate bis zu meinem Freiwilligendienst bei der Bundeswehr überbrücken, den ich jetzt beginne. Im vergangenen Sommer war ich nach dem Abi vier Wochen trotz Corona mit einem Interrailticket durch Europa gefahren. Danach war Verreisen gar nicht mehr möglich.
SPIEGEL: Das Schwierigste dürfte gewesen sein, Leute aus jedem Land für einen Chat aufzutreiben. Wie findet man einen Gesprächspartner in Vanuatu?
Roizman: Über Facebook habe ich einen Kontakt zu jemandem aus Fidschi bekommen. Und der kannte einen aus Vanuatu. Der wiederum hat mir einen Kontakt nach Papua-Neuguinea vermittelt. Lange Zeit habe ich niemanden aus Liechtenstein gefunden. Also habe ich die Botschaft in Berlin angerufen. Die Botschafterin hat an eine liechtensteinische Jugendgruppe geschrieben. Aus der haben sich zwei gemeldet.