Fahren trotz Alkohol: Die Verwaltung des irischen Countys Kerry adressiert einen Antrag ans Justizministerium, der das Fahren nach Alkoholgenuss legalisieren soll. Ziel soll sein: Vereinsamung, Depression und Suiziden unter der Bevölkerung vorzubeugen.
Betrunkenes Fahren im Straßenverkehr soll im Südwesten Irlands bald legal sein - wenn es nach der Grafschaft Kerry geht. Wie der britische Guardian berichtet, hat die dortige Bezirksverwaltung einen entsprechenden Entwurf auf den Weg gebracht. Demnach sollen die Einwohner, die in der dünn besiedelten Einöde von Kerry leben, demnächst auch nach Alkoholgenuss legal unterwegs sein dürfen - wenn der Fahrer von seiner Stammkneipe nach Hause fährt.
Die Mitglieder der Bezirksverwaltung haben sich mit fünf zu drei Stimmen für den Antrag ausgesprochen. Ziel der Initiative seie es laut Antragstellern, Vereinsamung, Depression und Selbstmord in der irischen Provinz zu lindern. Das Anliegen der Grafschaft geht nun an den irischen Justizminister Alan Shatter.
Hitzige DebatteNach Angaben des Irish Independent ging der Abstimmung eine hitzige Debatte voran. Bezirksvorsteher Terry O'Brien sagte dem Fernsehsender RTE: "Das ist unfassbar gefährlich. Das macht keinen Sinn." Er verwehre sich vehement gegen eine solche Entscheidung. Die Abgeordnete Gillian Wharton-Slattery von der Labourpartei sagte: "Depression verursacht Selbstmord. Nicht der Umstand, dass jemand nicht den Pub besuchen kann".
Der parteilose Abgeordnete Danny Healy-Rae ist Initiator des Vorschlags - und dafür bekannt, auch außerhalb des Parlaments keinen Konflikt zu scheuen. Im Mai 2010 war Healy-Rae, der auch eine Farm besitzt, nach einer Meinungsverschiedenheit in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Es sei dabei um ein Stück Land gegangen, meldet die Irish Times.