Um Bergarbeiter im 16. Jahrhundert in den Harz zu locken, wurden so einige Rechte erlassen. Auch das Braurecht für die Bürger zählte dazu. Da die Männer im Bergwerk Steine kloppten, brauten die Frauen in Clausthal und Zellerfeld den Gerstensaft. „Dafür nutzten sie Kräuter und Pflanzen, die es auch hier gab“, erklärt Diplom-Brauingenieur Siegfried Oppermann von der Zellerfelder Brauakademie. Damit brauten die Harzer Frauen vor gut fünf Jahrhunderten ein Getränk, das seit einigen Jahren quasi eine Renaissance erlebt: Craft-Bier.
Es riecht nach Malz
Den Begriff Craft-Bier zu definieren, ist nicht so einfach. Grundsätzlich steht er für kreatives Bier abseits der Massenproduktion – wozu auch das Zellerfelder Münzbräu zählt, das Oppermann in der Brau-Akademie seit fünf Jahren herstellt. In der Mini-Brauerei riecht es würzig nach Malz und Hopfen. Die Maischpfanne rumort, während der Brauer Teilnehmern einer Besichtigung erklärt, wie das Bierbrauen funktioniert.
Am Ende gibt Oppermann den Besuchern noch einen Tipp zur Qualität des Bieres mit. „Wenn man nach zwei Bier am nächsten Tag Kopfweh hat, ist das ein Zeichen dafür, dass die Gärung nicht optimal verlaufen ist“, erklärt er und fügt augenzwinkernd hinzu: Wer nach 30 Bier Kopfschmerzen habe, könne dafür aber nicht das Getränk verantwortlich machen.
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Es riecht nach Malz
Den Begriff Craft-Bier zu definieren, ist nicht so einfach. Grundsätzlich steht er für kreatives Bier abseits der Massenproduktion – wozu auch das Zellerfelder Münzbräu zählt, das Oppermann in der Brau-Akademie seit fünf Jahren herstellt. In der Mini-Brauerei riecht es würzig nach Malz und Hopfen. Die Maischpfanne rumort, während der Brauer Teilnehmern einer Besichtigung erklärt, wie das Bierbrauen funktioniert.
Laut dem deutschen Reinheitsgebot darf ein Bier nur dann Bier heißen, wenn es lediglich Wasser, Malz, Hopfen und Hefe enthält. „Es steht für die Bewahrung einer althergebrachten Handwerkstechnik“, vermeldet der deutsche Brauer-Bund auf seiner Webseite. Wie mit nur vier Zutaten ganz verschiedene Biere entstehen, wird bei Oppermanns Vortrag klar. „Brauer haben 30 bis 40 Malzsorten zur Verfügung“, erklärt der Experte.
Kein Reinheitsgebot
Zur Demonstration reicht er verschiedene Malze. Tatsächlich: Der Geschmack von Farbmalz erinnert an Kaffee. Und Sauermalz schmeckt, nun ja, sauer. Oppermann erzählt von einem Rauchbier aus Bamberg. „Der Geschmack erinnert an Schinken. Das liegt daran, dass das Malz mit Buchen- oder Eichenholz geräuchert wird“, fachsimpelt er.Schließlich spricht er über die Craft-Bier-Welle,die es seit vier bis fünf Jahren in Deutschland gebe. „In der ganzen Welt wird das Bier nicht nach dem Reinheitsgebot hergestellt. In den USA wird viel mit Mais oder Reis gearbeitet“, sagt er und verweist auch auf die Vielfalt in Belgien. Wie früher die Frauen der Harzer Bergleute experimentieren auch heute manche Brauer mit Zutaten, die nicht dem Reinheitsgebot entsprechen.
Kopfschmerzen bei minderer Qualität
„Es ist nichts Schlimmes, wenn man in das Bier etwas hineinmischt. Das muss man aber deklarieren“, meint Oppermann. In der Zellerfelder Brauerei hat er schon mit Heidelbeeren oder Kakaobohnenschrot gebraut. So entstand das „Heidel-Beer“ der Zellerfelder Brau-Akademie. „Aber das Fett zerstört den Schaum“, ist das Fazit des Brauers, der jahrzehntelange Erfahrung in der Branche hat, zum Kakao. Seine Lehre begann er mit 16. „Die Brauer bekamen als Haustrunk jeden Tag zwei Liter Bier. Ich habe, bis ich 18 war, stattdessen immer irgendeine Limonade bekommen“, sagt er und lacht.Am Ende gibt Oppermann den Besuchern noch einen Tipp zur Qualität des Bieres mit. „Wenn man nach zwei Bier am nächsten Tag Kopfweh hat, ist das ein Zeichen dafür, dass die Gärung nicht optimal verlaufen ist“, erklärt er und fügt augenzwinkernd hinzu: Wer nach 30 Bier Kopfschmerzen habe, könne dafür aber nicht das Getränk verantwortlich machen.
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