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Skater wollen wieder ins Gespräch kommen


 
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Skater wollen wieder ins Gespräch kommen

Seit dem Frühjahr gibt es ein Skate-Verbot auf öffentlichen Plätzen. Die Community wünscht sich nun Gespräche.

Wer vor ein paar Monaten am Lendplatz vorbeispaziert ist, kennt es noch: Das Geräusch von Rollen am Steinboden und fliegenden Brettern. Öffentliche Plätze sind seit Beginn der Corona-Pandemie vermehrt zum Skaten genutzt worden. Doch nicht jeder war einverstanden mit dieser Entwicklung. So gründete die Grazer FPÖ etwa die Website skaterlaerm.at, die auf die Lärmbelästigung aufmerksam machen sollte. Sie sah ihre Aufgabe darin, sich für Anrainer stark zu machen. Nachdem auch Klagen wegen Lärmbelästigung eingereicht wurden, verkündete die Stadtregierung im Frühjahr eine neue Regelung: Auf öffentlichen Plätzen ist Skaten nun also nicht mehr erlaubt. Die Polizei muss seit dem neuen Verbot kontrollieren – auch Geldstrafen waren und sind die Folge. Für die Grazerin Lisa Veith-Gruber, selbst Skaterin und Obfrau des GRÄB-Vereins (Grazer Rollbrett Ästheten Bund), ist dieses Verbot nicht tragbar: "Skaten ist ein Sport, der bei jungen Menschen immer populärer wird – hier ist Graz ziemlich hinten nach. Der Trend ist zwar angekommen, doch die Stadt hat keine Konsequenzen daraus gezogen.“

Bereit für Kompromisse

Die Ärztin ist überzeugt davon, dass es in Graz nicht genügend Platz für alle Skater gebe. Zuletzt wurden zwar neue Beton-Hindernisse vor der Grazer Messe installiert, die als Rampen für Tricks dienen sollen, in Summe müsse es aber weitere Lösungen geben. "Niemand kann sich vorstellen, so wenig Angebot für andere Sportarten wie etwa Fußball zu haben. Mittlerweile ist das Skaten sogar zu einem olympischen Sport geworden." Ein Skater gibt im Gespräch mit der Woche an, sich in der Stadt teilweise unerwünscht zu fühlen: "Ich werde seit dem Verbot auch öfter aufgehalten." Von der neuen Stadtregierung wünscht er sich, dass wieder das Gespräch mit der Szene gesucht wird. Auch Veith-Gruber wünscht sich, dass die Thematik neu aufgerollt wird, und versichert, dass die Community bereit für Kompromisse sei. "Wichtig ist, dass niemand in die Illegalität getrieben wird, der einfach nur seinen Sport ausüben will. Wir müssen miteinander reden, anstatt uns gegeneinander zu stellen.“

sarah kirchmayer

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