Von Sandra Weber
Mexiko sieht sich zunehmend einer Gewaltspirale aus Tötungsdelikten, Entführungen und Raubüberfällen konfrontiert. Seit etwa zehn Jahren sei eine Zunahme an Gewaltverbrechen zu beobachten, die in den Monaten August und September ihren traurigen Rekord erreichte, wie einem Bericht der Nichtregierungsorganisation „Nationales Bürgerbeobachtungszentrum" ( Observatorio Nacional Ciudadano, ONC) zu entnehmen ist.
2187 Mordopfer im Monat September, davon 1128 infolge von Waffengewalt - diese Statistik wird nur noch übertroffen von den 1238 registrierten Fällen im Vormonat August - so viel, wie seit 21 Jahren nicht mehr.
„Der September ist ein wichtiger Monat, denn er gibt uns Anlass, zu untersuchen, was in den letzten zehn Jahren in Fragen der Sicherheit passiert ist. Jetzt ist klar: Dieses Jahrzehnt hat uns eine wahre Sicherheitskrise beschert", so Francisco Rivas vom Nationalen Bürgerbeobachtungszentrum.
Wie aus dem Bericht der Nichtregierungsorganisation weiter hervorgeht, haben auch andere Gewaltdelikte zugenommen: So seien im vergangenen Monat zwei Prozent mehr Einbrüche registriert worden, sechs Prozent mehr Erpressungen und sechs Prozent mehr Auto-Diebstähle, außerdem sieben Prozent mehr Vergewaltigungen, elf Prozent mehr Raubüberfälle auf der Straße und ebenso elf Prozent mehr Überfälle auf Geschäfte.
Die Gewalt im Lande ist ungleich verteilt: Im Bundesstaat México, in Guerrero und Michoacán werden laut ONC die meisten Morde verübt, zusammen kommen sie auf 23,73 Prozent aller Morde.
Das Nationale Bürgerbeobachtungszentrum bringt jeden Monat einen Bericht zur aktuellen Kriminalitätsrate heraus. Hier der Bericht von September.
Erstmals veröffentlicht am 22. November 2016