Sandra Müller-Berg

PR-Referentin, Fachjournalistin, Frankfurt

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Es ist nie zu spät

Bereits zum siebten Mal veranstaltete die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen Mitte März den Aktionstag „Aktiv und gesund älter werden". Wie aktuell dieses Thema ist, zeigt sich daran, dass der Aktionstag bereits nach kürzester Zeit ausgebucht war.

Aus neun attraktiven Workshops konnten sich die - in der Mehrzahl weiblichen - Teilnehmer ein individuelles Programm zusammenstellen. Das diente nicht nur der privaten Weiterbildung. Vielmehr konnten die Lerneinheiten auch zur Verlängerung der Übungsleiterlizenz angerechnet werden. Um etwas für die eigene Fitness zu tun, ist es nie zu spät: Auch im Alter kann man noch beginnen, seine körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Das Tanzen nimmt dabei eine Schlüsselposition ein. Es ist eine geeignete Sportart zur Vorbeugung von frühen Alterserscheinungen, regt die Kreativität an und lässt sich prinzipiell für alle Altersgruppen empfehlen. Dieser sportwissenschaftlichen Erkenntnis folgte die Bildungsakademie und bot gleich zwei Tanz-Workshops an.

Bewegen statt schonen

Bei „Tänze in der Bewegung" stellte die Referentin für Seniorentanz, Conny Winter, Kreistänze aus der Folklore vor, die schnell zu erlernen sind und sich gut in die Übungsstunden integrieren lassen. Dass man auch im Sitzen das Tanzbein schwingen kann, lernten die Teilnehmer spielerisch im zweiten Workshop.

Bei Schmerzen in Gelenken oder der Wirbelsäule riet man früher, die betreffende Körperregion zu schonen. Heute lautet das Motto: Bewegung hilft - sofern sie vernünftig dosiert ist. Nach diesem Grundsatz leitete Almut Krüger die Teilnehmer ihrer Workshops an, die Beweglichkeit von Hüfte, Knien und Schulter allmählich zu steigern. Schon nach kurzer Zeit konnten diese spüren, wie sich der Bewegungsradius der Gelenke vergrößert.

Mit ähnlich einfachen, aber sehr effektiven Übungen unterrichtete Carina Reuschling die Teilnehmer im Kurs „Rückentraining mit Holzstab". Der Holzstab ist ein altbekanntes Trainingsgerät, das fast in jeder Turnhalle zu finden ist und sich effizient im Seniorensport zur Stabilisation des Rumpfes einsetzen lässt.

„Keine Hechel-Aerobic"

Die beiden Workshops „Pilates" und „Yoga und Entspannung" vermittelten den Teilnehmern neue Impulse, wie man diese Formen des Ganzkörpertrainings auf die Bedürfnisse Älterer abstimmen kann. Einer der Besucher war besonders von dem Pilates-Workshop angetan und zeigte sich erleichtert, dass dieser Workshop „endlich mal keine Hechel-Aerobic ohne Punkt und Komma" gewesen sei.

Darüber hinaus gab die Sehtrainerin Silvana Brück Tipps, wie man kurze Trainingseinheiten zur Verbesserung der Sehkraft in die Übungsstunden einbauen kann. Christine Oehme-Gourgues lieferte in ihrem Seminar zahlreiche Ideen zur Integration des Themas Sturzprävention in Bewegungseinheiten. Die Teilnehmer waren von den kreativen Möglichkeiten begeistert, wie man mittels Bewegungsspielen das Gleichgewicht stärken und Koordination und Reaktion schulen kann. Das Resümee der Teilnehmer über den Aktionstag fiel sehr positiv aus, und die Bildungsakademie plant, den Aktionstag „Aktiv und gesund älter werden" auch im nächsten Jahr wieder zu veranstalten.

Sandra Müller-Berg

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