Dienstag, 27.05.2014, 07:24
Das dürfte viele überraschen: BASF ist nicht nur der den Weltmarkt anführende Chemiekonzern sondern auch Deutschlands größter Weinhändler. 900.000 Flaschen setzte das Unternehmen 2013 ab. Die Wein-Kellerei ist Ursprung der Geschichte des Konzerns.
Wenn man an das Ludwigshafener Chemieunternehmen BASF denkt, fallen einem eine ganze Menge Superlative ein. Das Werk, in dem rund 36.000 Menschen arbeiten, ist nicht nur einer der stärksten Arbeitgeber der Region, sondern auch Stammsitz des weltweit größten Chemiekonzerns. Dass dieser 2013 auch einer der absatzstärksten Weinhändler Deutschlands war, wissen dagegen die wenigsten.
Dabei begann die Geschichte der BASF-Kellerei schon 1901, als das Gesellschaftshaus des Chemie-Unternehmens eingeweiht wurde. Dort sollten zum einen Gäste und Geschäftspartner der damals "Badische Anilin- und Soda-Fabrik" genannten Firma mit Weinen aus der Region versorgt werden, zum anderen sollten auch die eigenen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, nach Feierabend das ein oder andere Gläschen zu genießen. Denn zur Zeit der Pferdekutschen gehörten Wochenendausflüge in die nahen Weinanbaugebiete für die Arbeiter nicht zum Alltag.
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Fast eine Millionen Flaschen im LagerEtwa 800 Weine, davon etwa 100 aus der Region, führt der Weinhandel der BASF aktuell. Fast eine Million Flaschen lagern im eigens angelegten Weinkeller in der Anilinstraße in direkter Nachbarschaft zum Gesellschaftshaus, wo seit 1901 unzählige Liter Wein ausgeschenkt wurden. Bernhard Wolff, Leiter des Weinkellers, kennt sich aus in diesem Labyrinth aus Plastik-Containern, Holzkisten und Flaschen, die in den großen und kleinen Räumen des Kellers lagern. Er rät dem Besucher, ihm auf den Fersen zu bleiben, bevor er verloren geht.
Video: So lagern Sie einen guten Wein richtigVerdursten würde man da unten sicher nicht, dafür auf Dauer aber ganz schön frieren. Die Lagertemperatur in den riesigen Räumen beträgt zwölf Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 70 und 90 Prozent. Wer den 4000 Quadratmeter großen Keller besichtigen will, kann bei einer der zahlreichen Weinproben auch an Führungen teilnehmen.
Wolff findet viele Gründe, sich für Wein zu begeistern, dazu gehören auch Details wie die Etiketten, und die Geschichten, die sie erzählen. Etwa das Etikett des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, das den römischen Kaiser Probus abbildet. Die Geschichte besagt, dass er der erste Kaiser war, der Weinbau nördlich der Alpen für die Versorgung seiner Legionäre gestattete - und damit die Basis für die Weinkultur hierzulande geschaffen hat.