Der Konsum von Alkohol in Deutschland geht seit Jahrzehnten zurück. Tranken die Menschen in Deutschland in den 1980ern statistisch noch mehr als 15 Liter reinen Alkohol pro Kopf und Jahr, sind es 2020 nur noch 10 Liter. Auch der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig Bier, Wein und Vodka trinken, sinkt kontinuierlich.
Und doch kommen wir um eine Feststellung nicht herum: Wir leben in einer Gesellschaft, in der der Konsum von Alkohol die Norm ist und nicht die Ausnahme.
Das lässt sich ganz gut in der Adventszeit beobachten, in der Zeit von Firmenfeiern und Weihnachtsmärkten. Dass der „Dry January“, der trockene Januar, auch im Jahr 2024 ein Trend in sozialen Medien werden dürfte, liegt auch daran, wie Weihnachten in Deutschland gefeiert wird: mit reichlich Alkohol.
Für viele Menschen unter uns ist das ein Problem: Sie trinken – aus unterschiedlichen Gründen – keinen Alkohol und müssen sich dafür immer wieder rechtfertigen. Mehr noch: Sie werden auf Feiern regelrecht dazu gedrängt, mitzutrinken. Wie fühlt sich das für sie an? Was macht es mit ihnen, wenn sie eine sehr private Entscheidung immer wieder erklären müssen? Wir haben nachgefragt.
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