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Wohlfühlklima für gelungene Integration

„Wohlfühlen" ist ein Wort, das Gerd Zanker häufig über die Lippen kommt, wenn er über die Atmosphäre in seinem Unternehmen spricht. Zanker ist geschäftsführender Gesellschafter beim Starnberger Spezialisten für Gebäude- und Kommunikationstechnik, Elektro Saegmüller.

Etwa 25 Prozent der 110 Personen starken Belegschaft stammt aus dem Ausland, die meisten davon aus EU-Staaten. „Es gibt nichts Schlimmeres als einen Mitarbeiter, der sich nicht wohlfühlt", ist Gerd Zanker überzeugt. „Dann kann er auch nicht volle Leistung bringen." Und so bemüht sich das Unternehmen gerade bei seinen ausländischen Mitarbeitern um gute Integration in die „Saegmüller-Familie".

Einige von ihnen sind ehemalige Leiharbeiter, die Elektro Saegmüller nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit fest übernommen hat. „Einen guten Mitarbeiter lassen wir nicht mehr gehen", erklärt Zanker. Deshalb halte man die Möglichkeit zur festen Übernahme bereits im Überlassungsvertrag fest. Aber auch per Online-Anzeigen und Mund-zu-Mund-Propaganda sucht Saegmüller im Ausland nach Mitarbeitern.

Damit sich die neuen Kollegen wohlfühlen, unterstützt das Unternehmen kräftig bei der Integration. „Bei unserem Firmengebäude haben wir 18 Apartments, für Mitarbeiter, die vor Ort noch keine eigene Unterkunft haben", sagt Gerd Zanker. Nach der Ankunft wird jeder neue Mitarbeiter allen Kollegen vorgestellt. Außerdem setzt sich Zanker persönlich zu einem Gespräch mit ihnen zusammen. „Wir erklären ihnen, dass unsere Türen bei Problemen jederzeit offenstehen", so Zanker.

Gemeinsam mit den Mitarbeitern hat das Unternehmen eine Broschüre für den gemeinsamen Umgang entwickelt. Der Personalleiter geht diese mit den neuen Angestellten durch, um mögliche Missverständnisse auszuräumen. Ein wichtiges Thema ist natürlich immer die Sprache. Elektro Saegmüller lädt zweimal in der Woche Deutschlehrer ein, um Nicht-Muttersprachlern durch regelmäßigen Sprachunterricht die Kommunikation zu erleichtern.

Integration findet allerdings nicht nur beim Arbeiten, sondern auch in der Freizeit statt. „Wir haben bei uns im Hof eine kleine Hütte", erzählt Gerd Zanker. „Nach Feierabend sitzen dort oft Kollegen zusammen und trinken ein Bier. Und im Sommer grillt man gemeinsam am Wochenende. So lernt man sich auch außerhalb des Arbeitslebens besser kennen." Auch die Weihnachtsfeier und der jährliche Betriebsausflug helfen beim Teambuilding.

Bei all den Integrationsmaßnahmen - entscheidend sei so Zanker: „Man muss Mensch bleiben. Dann ist die Nationalität völlig egal. Ein gutes Miteinander ist das wichtigste. Es muss im Unternehmen menscheln."

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