1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

Luitpoldpark Hotel: Vorgelebte Willkommenskultur

Nalin Bulathsinhala weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Neuanfang in einem fremden Land nicht einfach ist. Vor 29 Jahren kam der gelernte Hotelfachmann aus Sri Lanka nach Deutschland. „Am Anfang war es schwierig. Ich konnte zwar etwas Deutsch, musste es aber noch verbessern“, sagt Bulathsinhala.

Heute ist er Restaurantleiter und Ausbildungskoordinator im Luitpoldpark Hotel in Füssen. Auf dem Weg dorthin hat Bulathsinhala aus Eigeninitiative zahlreiche Bildungs-Quellen ausgeschöpft: Kurse und Workshops an Volkshochschulen, kostenloses Coaching von der Arbeitsagentur. „Ich kenne kein anderes Land, das so viele Möglichkeiten bietet, sich weiterzubilden. Man muss nur danach fragen. Mir hat das sehr geholfen.“

Solche Möglichkeiten zu nutzen, legt er auch neuen ausländischen Kollegen nahe. Von denen gibt es im Luitpoldpark Hotel eine ganze Reihe: Unter den rund 80 Mitarbeitern sind 20 Nationen vertreten. Jemand wie Bulathsinhala, der aus eigener Erfahrung Tipps zur Integration geben kann, ist da besonders wertvoll.

Das Luitpoldpark Hotel hat bereits vor über 15 Jahren die Grundlage für die Rekrutierung im Ausland gelegt. Die Firma hat Kooperationsnetzwerke mit Fachschulen in Polen, Ungarn, Rumänien und Tschechien aufgebaut. Von dort habe man zunächst Schüler als Praktikanten nach Deutschland geholt. Anschließend hat das Hotel die Kontakte zu ihnen auch weiterhin systematisch gepflegt. Die ehemaligen Praktikanten kamen immer wieder für einige Monate nach Füssen „Dabei haben sie gemerkt, dass man hier gut arbeiten und leben kann. Der nächste Schritt war, sie auch fest zu uns zu holen.“ Über die Jahre konnte das Hotel so bislang rund 30 Mitarbeiter gewinnen.

Die neuen Kollegen hatten zwar bereits eine abgeschlossene Ausbildung in ihrem Heimatland. Diese hatte aber meistens nicht das Niveau einer dualen Ausbildung in Deutschland. Deshalb ist eine Einlern- und Integrationsphase sehr wichtig. Die ausländischen Kollegen bekommen unter anderem einen gleichsprachigen Paten an die Seite gestellt, der ihnen bei Fragen im Job und im Alltag weiterhelfen kann. Außerdem bekommen sie am Ende jeden Tags eine Art Briefing – mit Lob für gute Arbeit und Verbesserungstipps.

Die deutschen Kollegen erhalten Tipps, wie sie am besten mit den neuen Kollegen umgehen. Da viele von ihnen selbst einen internationalen Hintergrund haben, wissen sie aber häufig aus eigener Erfahrung, wie man neuen Kollegen hilft und sie willkommen heißt. „Sie nehmen Rücksicht, denn sie wissen, dass es am Anfang schwierig ist“, so Bulathsinhala. Durch diese gelebte Willkommenskultur und passende Netzwerke im Ausland hat das Luitpoldpark Hotel Erfolg beim Anwerben und der Integration von ausländischen Mitarbeitern.

Zum Original