1 Abo und 0 Abonnenten

U-Verlagerung Schneider

U-Verlagerung Schneider
Als Zulieferer der Rüstungsindustrie wurde Mitte 1944 für die Firma Wagner aus Wuppertal im Reichsministerium die Objektnummer 1118 für den Bau genehmigt. Diese U-Verlagerung erhielt den Decknamen „Schneider“. Dazu wurde ein großer Felsenkeller einer örtlichen Brauerei für die erforderlichen Zwecke aus- und umgebaut. Die Stollen wurden mit Schlacke aus einem nahegelegenen Stahlwerk aufgefüllt und begradigt. Die Arbeitsflächen wurden im Anschluss betoniert. Für eine schnellere und effizientere Produktion wurden zusätzlich noch Gleise mit 60cm Spurweite installiert.
Nachdem die einzelnen Kammern und Abtrennungen eingebaut worden waren, folgen nun zu guter Letzt noch Strom und Licht, damit die Arbeit aufgenommen werden konnte.
Zusätzlich diente ein Wetterschacht zur Luftzirkulation und als Notausgang.
Zu erwähnen wäre hier, dass für den Bau keine Zwangsarbeiter zum Einsatz kamen. Die Firma Wagner setzte Arbeitskräfte aus dem Werkseigenen Häftlingslager ein. Für diese Periode waren die Bedingungen wesentlich besser als in den meisten anderen Fällen. Die Baracken besaßen richtige Sanitäranlagen und es soll wohl auch einen geringen Lohn gegeben haben.
Produziert wurden hier kriegswichtige Kunststofferzeugnisse. Es wurden verschiedene Plastik- und Gummiteile hergestellt. Vor allem Asphaltbänder, Dichtungsringe, Isolierband, Gewebeband, Kabel und kleine druckresistente Präzisions-Rohrleitungen.
Ende 1944 wurden Lieferungen an die U-Verlagerungen Ofen, Sperber und Taube abtransportiert und im Januar 1945 gingen Großlieferungen an die U-Verlagerungen Dachs und Schwalbe heraus.
März 1945 kommt der Bahnverkehr durch Bombenangriffe auf die Gleisanlagen zum Erliegen und die untertägige Produktion in der U-Verlagerung Schneider kommt zum endgültigen Stillstand. Nach dem Krieg wurden die Maschinen entfernt und der Stollen als Lager und für Produktionsreste genutzt weiter genutzt. Heute ist die U-Verlagerung durch die Baulichen Maßnahmen auf dem Gelände verfüllt worden und somit nicht mehr befahrbar.

Read the full article