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Militärsiedlung von Tschernobyl-2(DUGA-3)

Militärsiedlung von Tschernobyl-2(DUGA-3)
Die Militärsiedlung ist mittlerweile gründlich zugewachsen. Durch das fehlen von breiten Straßen ist es sehr schwierig, einzelne Gebäude im dichten Grün zu erkennen, auch das Fotografieren ist nicht immer leicht. Einige Objekte sind noch auszumachen, dazu gehören eine Schule, ein Wohnheim und das ehemalige Kulturhaus.

Da es nicht sehr viel über die Siedlung selber zu berichten gibt, springe ich hier einmal zum Ort und seiner Radarstation selber und erzähle euch von einem Vorfall, der sich hier am 26.September 1983 ereignet hat:

In der 100 km von Moskau entfernten Kommandozentrale der sowjetischen Weltraumstreitkräfte “Serpuhow-15” ging ein Satellitensignal über den Start von ballistischen Raketen auf einem Militärstützpunkt in den USA ein. Der Offizier Stanislaw Petrow leitete die Meldung aufgrund seiner Vermutung, dass es sich womöglich um einen Fehlalarm handeln könnte, nicht an das Verteidigungsministerium weiter. Es blieben zwei Möglichkeiten seinen Verdacht zu überprüfen:
Die Erste war abzuwarten, bis die Flugkörper in Reichweite der konventionellen Radar-Systeme gekommen waren. Die andere - den Start der Raketen mit Hilfe einer Überhorizont-Radarstation zu lokalisieren. Die Informationen über die Raketen im Anflug konnten vom Personal in Tschernobyl-2(DUGA-3) nicht bestätigt werden. Später entpuppte sich der Vorfall als eine Störung des Satelliten-Warnsystems, die durch eine Reflektion des Sonnenlichts in den hohen Wolken verursacht wurde. Die Informationen über diesen Vorfall gelangten erst nach der Aufhebung der Geheimhaltungsstufe im Jahre 1993 an die Öffentlichkeit.
Der frühere Offizier der Kommandozentrale Petrow erhielt 2006 im Stabsquartier der UNO eine Miniaturstatue in Form einer von einer Hand gehaltenen Weltkugel mit der Gravur “der Mensch der einen Atomkrieg verhindert hat”.
 
 

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