1 Abo und 0 Abonnenten

Die Deutzer Motorenwerke

1864 gegründet, ist buchstäblich das erste Motorenwerk der Welt, zu dessen Gründern auch Nicolaus August Otto gehörte, zu dessen Ehrung 1936 für Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung der Name Ottomotor eingeführt wurde.
Ein Begriff, der uns bis heute als Fachbegriff erhalten geblieben ist.
Viele Bekannte Namen haben hier Ihren Ursprung, wie auch Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach. Von Viertaktmotoren über Motoren für DIeselloks, bis zum ersten Motorengetriebenen Feuerwehrwagen der Welt in zusammenarbeit mit der Firma Grether wurde die Produktion immer weiter ausgebaut.
Im zweiten Weltkrieg, wurden hier, wie auch in so ziemlich allen anderen Firmen, Kriegsgüter produziert und gewartet, insbesondere für Motoren, Lastkraftwagen, Kettenfahrzeuge, Ersatzteile sowie auch Reparaturen von Panzern. Für den Antrieb des Kettenfahrzeugs Raupenschlepper Ost kam 1944 erstmals ein neu entwickelter luftgekühlter Deutz-Dieselmotor zum Einsatz.
Nach dem zweiten Weltkrieg konzentrierte man sich wieder auf den Motoren- und Lokomotivbau. Die heute noch öfters gesehene V60 der Bundesbahn stammt auch von hier. Nach leichten Einbußen brachte in den 70er Jahren ein Großauftrag wieder Wind in die Segel. 10.000 LKW´s wurden nach Sibirien verkauft, wo der Luftgekühlte Motor von Magirus-Deutz seine Stärken zeigen konnte. Die luftgekühlten Dieselmotoren von KHD hatten hier den entscheidenden Wettbewerbsvorteil, weniger temperaturempfindlich zu sein: Es gab kein Kühlwasser, das hätte einfrieren oder verdampfen können.
Dennoch zeichnete es sich ab, dass der luftgekühlte Dieselmotor im Vergleich zum wassergekühlten nicht mehr zeitgemäß war und vom Kunden stetig weniger nachgefragt wurde. KHD suchte daher und aus diversen anderen Gründen wie viele andere Hersteller in dieser Zeit einen Partner. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Daimler-Benz gliederte KHD zum Beginn des Jahres 1975 seine Nutzfahrzeugsparte Magirus-Deutz AG in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Iveco ein. Iveco war ein Zusammenschluss europäischer Nutzfahrzeughersteller.
KHD konzentrierte sich indessen wieder auf den Bau von Motoren. So witterte man ein großes Geschäft in den USA und versuchte, luftgekühlte Dieselmotoren an das amerikanische Militär zu verkaufen. Um finanzielle Mittel für diesen Kraftakt zu erhalten, veräußerte KHD die restlichen Iveco-Anteile an FIAT. Der ehemals so klangvolle Name Magirus-Deutz verschwand daraufhin schrittweise von den Lkw und Bussen – und auch den Trikots des FC Bayern München und wurde durch den IVECO-Schriftzug ersetzt.
Ein gemeinsam mit der kanadischen Regierung Ende der 1970er Jahre entwickelter luftgekühlter V8-Motor zur Verdieselung von US-Mittelklasse-Lkw kam vor dem Hintergrund der Kampagne „Buy American“ trotz eindeutiger technischer Vorteile nicht in den Markt.
2007 legte das Unternehmen die Standorte zusammen. Seitdem ist die Firma zentral in Porz sesshaft. Heute werden Motoren für viele Einsatzgebiete entwickelt und produziert. Unteranderem im Marinebereich und Hybridtechnologien.

Lesen Sie den ganzen Artikel