Rebecca Ciesielski

Journalistin, Berlin | München

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Was Verkehrsforscher von Bienen lernen

In einem pulsierenden Tanz bewegt sich das schwarze Gebilde am Himmel. Was aus der Ferne aussieht wie ein einzelnes, großes Tier, sind in Wirklichkeit viele kleine. „Stare zeigen dieses eindrucksvolle Verhalten, das wir in vielen Bereichen sehen", sagt Tim Landgraf, der an der Freien Universität Berlin (FU) eine Forschungsgruppe zum Thema Biorobotik leitet. Seinen Zuhörern zeigt der 35-Jährige den Vogelfilm als Annäherung an eine Theorie, die - konsequent umgesetzt - ein Lösungsansatz für die Probleme der Menschheit sein könnte. Das sagen zumindest die Verfechter der Forschungsrichtung, die sich in Berlin zum Symposium „2nd nature" getroffen haben. Kein Zufall - in der Hauptstadt setzen Unternehmen, Wissenschaftler und Beratungen vermehrt auf Biomimikry.

„Es ist faszinierend: Irgendwoher weiß die Natur, sich die Interaktionen vieler zunutze zu machen", sagt Tim Landgraf. Schwärme und Wellen sind deshalb die großen Themen des FU-Forschers. Seit einem Jahrzehnt erforscht er das Verhalten von Bienen. Diese zeigen ein kommunikatives Verhalten, das an eine La-Ola-Welle in einer summenden Fankurve erinnert: „Das ist eine Bewegung, die einfach auftaucht. Niemand sagt ihnen, was sie tun sollen. Sie tun es trotzdem." [...]

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