Das Dorf, in dem Jens Hausner etwa 20 Kilometer südwestlich von Leipzig lebt, sollte seit vier Jahren bereits nicht mehr existieren. Wie so viele andere Dörfer in der Region hätte Pödelwitz mit seinen alten Dreiseitenhöfen und der romanisch-barocken Dorfkirche dem wachsenden Abbaugebiet „Vereinigtes Schleenhain" weichen sollen. „In den Tagebau nei fallen", nennt das der Mittfünfziger in sächsischer Mundart. Hausner gehört zu den 35 Verbliebenen in dem 700 Jahre alten Bauerndorf. Zusammen mit der Nora Mittelstädt, 31, führt er bei einem Rundgang über die leeren Straßen - und sie erklären, warum es das Dorf noch immer gibt.