Fette Regentropfen klatschen auf die Zelte im Jugendpark, der Boden verwandelt sich innerhalb von Minuten in klebrigen Matsch.
Camp-Chef Oliver Hartmann (39) hat trotz miesen Wetters gute Laune: „In den letzten Jahren haben wir schon Schlimmeres erlebt." Seit 2009 organisiert er das Gamer-Lager, die 20.000 Quadratmeter Fläche hat er fest im Griff.
Es werden hauptsächlich junge Männer im Jugendpark erwartet - Frauen sieht man(n) hier eher selten. Zum Start am Dienstagabend sind grade 280 Camper angereist - die Besuchstage beginnen schließlich erst Donnerstag.
Die vier Schwaben Mario, Simon, Manuel und Simon bauen gerade ihr Zelt auf - oder versuchen es besser gesagt. Die Heringe versinken im Schlamm. Mario ist überfordert: „Welcher Idiot hatte die Idee hier zu zelten?" Nach einer halben Stunde steht das Zelt - und alle sind im Trockenen.
Ich darf in einem Großraumzelt der Organisatoren übernachten. „In den nächsten Tagen kommen hier noch richtig viele Leute rein", erklärt mir Camp-Betreuerin Nora(25). „Das ist Zelt 4, unser Partyzelt, hier ist immer geile Stimmung!"
Ich schlage den Zelteingang auf, in der Ecke schnarcht ein Gamer - sonst leere Feldbetten. „Okay, vielleicht müssen wir noch ein bisschen warten'', gibt Stimmungskanone Nora zu.
Nur dank Nora liegt die Frauenquote im Lager bei ,,1 zu 10'', die Stimmung im Camp siedelt irgendwo zwischen Klassenfahrt und Seniorentreff. Am nächsten Morgen überlegen übrigens einige Gamer, wegen der Kälte die nächste Nacht im Auto verbringen.
Meine Schuhe sind pitschnass, mein Rücken jammert wegen dem Feldbett - ich müsste schon ein richtiger Gamer sein, um mich jetzt noch auf die Gamescom zu freuen. Um acht Uhr morgens verlasse ich das Camp - und kehre zurück in die Zivilisation...
So kommt ihr durch den Daddel-Dschungel - hier gibt's Infos!