WDR: Sie haben ja ein breit gefächertes Haus mit Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Ticken die Kulturleute anders als die Sportttypen oder die Familientruppe?
Kampmann: Also Kulturpolitik ist ein sehr besonderes Politikfeld, dass sich von anderen Politikfeldern unterscheidet und auch die Menschen, mit denen ich zu tun habe, die sind an vielen Stellen vielleicht nicht mit anderen vergleichbar. Sie hinterfragen gesellschaftliche Entwicklungen anders, sie hinterfragen auch politische Verhältnisse, politische Systeme anders. Das macht ja auch Kunst und Kultur aus. Und das gibt mir wiederum auch häufig einen anderen Blick auf das, was ich tue, auf das, was wir insgesamt in der Politik tun. Und deshalb inspiriert es mich, auch anders reflexiv zu sein und anders über die Dinge nachzudenken. Und deshalb finde ich diese Symbiose eigentlich als sehr, sehr bereichernd.
WDR: Sie sind jetzt ein knappes Dreivierteljahr im Amt. In zwöf Monaten ist schon wieder Landtagswahl. Was haben Sie sich bis zum nächsten Mai, bis zum Mai 2018 vorgenommen?
Kampmann: Ich habe mir noch einiges vorgenommen. Insbesondere die Schwerpunkte des Kulturförderplans müssen umgesetzt werden. Das ist zum einen das Thema der Digitalisierung, das ist zum anderen das Thema kulturelle Bildung. Das ist aber auch die individuelle Künstlerförderung. Bei der individuellen Künstlerförderung möchten wir zum Beispiel eine Plattform schaffen, auf der Künstlerinnen und Künstler alle Angebote finden, die es in Nordrhein-Westfalen gibt. Denn es gibt schon viele Angebote, aber es ist eben unheimlich schwer, da den Überblick zu haben. Beim Thema Digitalisierung geht es uns vor allem, um den Erhalt des kulturellen Erbes. Es geht aber auch darum, die Bibliotheken ganz neu aufzustellen. Wie bringen wir Digitalisierung und Kunst zusammen? Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus? Das sind, glaube ich, große und wichtige Schwerpunkte. Und darüber hinaus beschäftigt mich natürlich auch das Thema Kultur und Integration der geflüchteten Menschen, die vor allem im letzten Jahr, aber auch in diesem Jahr zu uns gekommen sind. Also ich glaube Langeweile, wenn es um das Thema Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen geht, die kommt nicht auf und ich freue mich auch ich in diesem Jahr, und ich hoffe auch darüber hinaus, Kulturpolitik in und für Nordrhein-Westfalen machen zu dürfen.