Das größte Videospielturnier aller Zeiten steigt in Saudi-Arabien. Das Land will das Zentrum der Szene werden. E-Sport-Urvater Ralf Reichert sieht darin kein Problem.
Beim Esports World Cup in Riad treten Tausende Profis in Spielen wie "Fortnite" oder "FC24" gegeneinander an. Zuschauen sollen Millionen, vor Ort und im Stream. Organisiert wird das Spektakel von Ralf Reichert. Der Gründer des E-Sport-Unternehmens ESL gilt als einer der Väter des professionellen Computerspielens. Wir treffen ihn in seiner alten Wirkungsstätte, dem ESL-Headquarter in Köln-Mülheim.
Reichert antwortet sehr offen auf all die kritischen Fragen, die die E-Sport-Szene rund um das Thema Saudi-Arabien. Der E-Sport gehört zur saudischen Zukunftsstrategie "Vision 2030". Der Plan soll das Land unabhängiger von Ölexporten machen, unter anderem durch den Ausbau des Tourismussektors.
In einem aktuellen Länderbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zu Saudi-Arabien heißt es, die Menschenrechtslage im Land sei "alarmierend". Es gibt Folter, Frauen werden unterdrückt, auf Baustellen schuften Arbeiter, die wie Sklaven behandelt werden. Ist das ein Land, in das man den Mittelpunkt seiner Szene manövrieren will?
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