Die "Militante Veganerin" provoziert mit Holocaust-Vergleichen und harten Vorwürfen gegen alle, die Tierprodukte konsumieren. Auf TikTok erreicht die 27-Jährige damit Millionen junge Menschen. Was sie antreibt.
Es ist ein typischer Samstag auf der Königsallee, Tausende Einkäufer schleppen große Tüten über die Düsseldorfer Prachtstraße. Am sogenannten Tritonenbrunnen aber spielen sich ungewohnte Szenen ab: Dutzende Jugendliche belagern dort eine junge Frau, die man im Kö-Trubel leicht übersehen könnte: schmaler Körperbau, schwarze Jacke und Hose, dicker Schal. Die kurzen aschblonden Haare sind unter einer schwarzen Mütze mit dem Schriftzug »VEGAN« versteckt. Doch vor der Frau steht ein Tisch mit einem Banner: »Wenn du nicht vegan lebst, unterstützt du Tierquälerei. Beweis mir das Gegenteil.«
In Düsseldorf diskutiert sie an diesem Nachmittag recht zivilisiert mit Jugendlichen über Tierleid und Veganismus – bis ihr plötzlich ein Junge ins Gesicht spuckt und durch die Menschentraube verschwindet. Wer war hier noch gleich militant?