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(S+) Ethereum soll umweltfreundlicher werden: Mit Krypto reich werden - ohne Reue?

Blockchain-Geld frisst so viel Strom wie ganze Länder und produziert tonnenweise Elektroschrott. Ethereum will das ändern. Warum ein Teil der Szene dennoch rebelliert und von Gotteslästerung spricht.

* aus DER SPIEGEL 36/2022

Schon seine erste Blüte verdankt das Städtchen Bad Salzdetfurth einem Schatz: Bis in die 1990er-Jahre holten die Menschen hier Salz aus der Tiefe. Vom damaligen Wohlstand künden malerische Fachwerkhäuser. In den letzten Jahren haben Christian und Jennifer Behrens hier im Technologiezentrum einen virtuellen Rohstoff gefördert: digitales Gold. Sie schürften Kryptowährungen, im Fachjargon »Mining« genannt.

In den Anfangsjahren des Bitcoins nutzten Miner dafür noch ihre privaten Rechner. Heute ist daraus eine milliardenschwere Industrie geworden, in der Profis ihre Computer schränkeweise gegeneinander antreten lassen, um die Belohnung zu ergattern. Mit dem Kryptopreis steigen Konkurrenzdruck und Rechenaufwand – und so wächst auch der Energieverbrauch. Allein das Ethereum-Netzwerk verbraucht derzeit pro Jahr mehr Strom als ganz Österreich. Der Bitcoin benötigt beinahe das Doppelte. Vom Elektroschrott ganz zu schweigen: Eine Studie schätzt, dass allein beim Bitcoin durch verschlissene Hardware jährlich 30.000 Tonnen Elektromüll anfallen .

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