Der Rhein gilt als wichtige Lebensader für die heimische Wirtschaft. Die lange Dürre hat die Pegelstände so weit sinken lassen, dass die ohnehin drohende Krise noch schlimmer ausfallen könnte. Kann die Bahn helfen?
Bei normalen Wasserständen am Pegel Ruhrort gehen die Schiffer von Bord über eine Steintreppe an Land. Wer aktuell hier anlegt, muss klettern. Je nach Höhe des Schiffes sind es mehrere Meter, die Bootsführer über eine rostbraune, moosbewachsene Leiter hinaufsteigen. An den deutschen Flusspegeln jagt ein Rekordtief das nächste. Am schlimmsten ist es am Rhein – dem längsten Fluss des Landes, der zugleich auch eine der wichtigsten Handelsrouten für die Wirtschaft ist.
152 Zentimeter zeigten die großen orangefarbenen Ziffern auf der digitalen Anzeige des Pegels Ruhrort am Mittwochmittag an – ein Zentimeter niedriger als das bisherige Rekordtief während der Dürre 2018. Und das schon Wochen vor der statistisch üblichen Trockenzeit im September und Oktober. Was passiert, wenn der Pegel unter die Marke von 150 Zentimeter fällt, weiß hier niemand so genau. Mit den sinkenden Pegeln steigt die Anspannung in der deutschen Wirtschaft.