Im Hauptgebäude der Universität zu Köln verbirgt sich ein Relikt: ein täuschend echter Nachbau eines Bergwerkstollens – der Barbarastollen.
Es soll 1984 passiert sein: Arbeiter, die im Untergeschoss des Kölner Uni-Hauptgebäudes renovierten, schoben einen Schrank zur Seite. Dahinter tat sich ein vergessener Gang auf. Die Männer müssen sich ein wenig gefühlt haben wie Nicolas Cage als Benjamin Gates. Im Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“ öffnet er die Geheimtür zum lang verborgenen Schatz des sagenumwobenen Ritterordens.
„Das ist schon eine verrückte Geschichte“, sagt Hans Josef Henerichs. „Vielleicht gehört auch etwas Legendenbildung dazu.“ Henerichs führt seit Jahren regelmäßig Besucher durch den Barbarastollen. „Andere erzählen, dass man ganz einfach alte Karten im Archiv der Uni gefunden und dann nachgesehen hat“, sagt er. Im zuständigen Hochschulinstitut weiß jedenfalls niemand mehr genau, wer den Barbarastollen wiederentdeckt hat.
Henerichs Tour beginnt an der Albertus-Magnus-Statue vor dem Hauptgebäude. Täglich kommen hier tausende Studierende vorbei. Dass es nur wenige Meter unter der Aula ins Bergwerk geht, ahnt wohl kaum einer von ihnen. Hinter einer schweren Eisentür im Untergeschoss öffnet sich ein geheimer Trakt. Schmale Stufen führen nach unten, dann heißt es: Helm auf und Kopf einziehen.