Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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KryptoKids vs. D4T3N-KR4K3N

Das Spiel „KryptoKids“ , © Jan Faßbender, CC by fjmk SA

KryptoKids vs. D4T3N-KR4K3N

 

Kinder haben heute regelmäßig mit digitalen Medien zu tun – seit den Corona-Lockdowns noch einmal mehr. Gerade im Freizeitbereich macht das den meisten Spaß, aber es gibt auch vieles, was man für den sicheren Umgang im Netz wissen muss. Daher hat die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW gemeinsam mit dem Team von „Gluon Studios“ das Spiel „KryptoKids“ entwickelt, ein Abenteuer-Spiel zum Thema Datenschutz für Kinder von 8 bis 12 Jahren.

Die Fachstelle ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich um das Thema Medienkompetenz-Förderung kümmert. Karolina Albrich ist dort Fachreferentin und Medienpädagogin. Sie betreut unter anderem die „KryptoKids“-Workshops und ist an der Entwicklung eines Nachfolge-Spiels beteiligt.

 

gruppe & spiel: Was ist der Inhalt des Spiels?

Karolina Albrich: Die „KryptoKids“ sind eine Gruppe von vier Jugendlichen unterschiedlichen Alters – ungefähr im Alter der Zielgruppe. Die Vier erleben gemeinsam einen Fall, in dem eine Hackergruppe persönliche Daten gestohlen hat. Und sie möchten diese Daten zurückholen und sichern und die Hacker – im Spiel die "D4T3N-KR4K3N" (Daten-Kraken) – dingfest machen, also der Polizei helfen, sie festzunehmen.

 

Wie wird das in Einrichtungen durchgeführt? Wie sieht der Ablauf aus?

Das Spiel ist eine App, die auf dem iPad läuft. Es gibt analoge und digitale Spielelemente. Das heißt, es kann nicht nur auf dem Tablet bedient werden, sondern muss auch im Raum gespielt werden. Zum Beispiel gibt es Ordner, die gescannt werden müssen und auch AR-Elemente. AR bedeutet Augmented Reality, das heißt, die Kamera vom Tablet geht an und es kommen zu den Sachen, die im Raum zu sehen sind, digitale Elemente hinzu.

Das sind dann zum Beispiel Rätsel, die gelöst werden müssen. Einrichtungen können das Spiel auch komplett eigenständig durchführen. Wenn man eigene Geräte hat, eigene Tablets, kann man das Material kostenlos von unserer Seite runterladen, ausdrucken und selbst ein bisschen zusammenbasteln. Oder man kann sich von uns einen Koffer ausleihen, in dem sämtliche Spielmaterialien drin sind. Oder uns buchen, damit wir das Spiel als Workshop in Einrichtungen durchführen.

 

Wenn Ihr vor Ort seid, ist Eure Aufgabe vor allem, das Spiel anzuleiten? 

Ja, wenn wir in die Einrichtungen kommen, dann leiten wir das Spiel an. Es gibt bei der Durchführung auch die Möglichkeit, noch mehr pädagogische Rahmung zu geben. Wie das aussehen kann, haben wir in unserem Handbuch vermerkt. Man kann außerdem entscheiden, wie lange das Spiel letztendlich gehen soll.

Ob es etwa auf mehrere Tage ausgelegt sein soll oder nicht. Wenn wir gebucht werden, dann führen wir das auch komplett durch, in Absprache mit den Pädagoginnen und Pädagogen: Wie viele Termine sollen es sein, soll das Spiel noch mit weiteren Methoden gespickt sein, oder soll es nur die Geschichte sein?

 

Aber: Sobald die Geschichte läuft, sind die pädagogischen Fachkräfte, die das Spiel durchführen und begleiten, eigentlich nur die Personen, die das ganze rahmen. Ansonsten übernimmt die App das Spiel, die Durchführung des Spiels, auch damit die Kinder eigenständig und selbstwirksam handeln können.


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Text: Nora Koldehoff


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