Sportpädagogische Projekte oder solche mit hohem Bewegungsanteil werden häu- fig in der Gewaltprävention eingesetzt, um der Energie und dem Bewegungsdrang von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden und um Auseinandersetzungen in einem fairen Sport-Wettkampf auszutragen. Für die eigenen Bedürfnisse werden die Kinder ebenso sensibilisiert, wie für ein gemeinsames Mannschaftsinteresse und die der Mitspieler.
Olaf Zajonc ist Sozialpädagoge und Sportwissenschaftler und hat 2000 in Hannover "IcanDo", das "Institut für Sport, Gesellschaft und Soziale Arbeit" gegründet, ist seit 2009 auch Vorsitzender des gleichnamigen Vereins und Geschäftsführer des Projekts "KoFas" - Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene Soziale Arbeit.
In der Theorie und Praxis arbeitet der Sportpädagoge auch als Fachberater für besondere Problemlagen. Der Verein IcanDo-Verein veranstaltet eine große Anzahl an Projekten, ständige und auch solche, die über einen definierten Zeitraum stattfinden, wie zum Beispiel Feriencamps mit einem Sportangebot. Ein ständiges Projekt ist die "Streetliga", bei der jeder mitmachen kann, die sich stark am Straßenfußball orientiert und die bewusst keine Schiedsrichter von außen einsetzt, um die Eigenverantwortung der Spielenden einzufordern. In der Streetliga, die im Lauf der Jahre sehr gewachsen ist, melden sich ganze Mannschaften an, die sich zusammengefunden haben. Die Jugendlichen sind 14-25 Jahre alt, haben fast alle einen Migrationshintergrund und kommen in vielen Fällen aus sozial schwierigen Verhältnissen.
Das Sportangebot bringt Auseinandersetzungen in einen anderen Kontext, will Aggression kanalisieren und unterstütze die Affektkontrolle, weil die Mannschaft in gegenseitiger Verantwortung agiert.
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