Ehrenamtliche Arbeit im privaten Bereich gibt es so lange, wie es bürgerliche Gesellschaften gibt. Schon seit einiger Zeit engagieren sich aber auch Firmen auf diesem Gebiet. „Corporate Volunteering" heißt das dann und fasst unterschiedliche Formen des sozialen Engagements einer Firma zusammen: Mitarbeiter werden innerhalb ihrer Arbeitszeit dafür freigestellt, für einen festgelegten Zeitraum in gemeinnützigen Projekten mitzuarbeiten. Zusätzlich zu Zeit, Arbeitskraft, und Know-How stellt das Unternehmen über diese Mitarbeiter gegebenenfalls aber auch noch Sach- und Geldspenden zur Verfügung.
Natürlich sind es vor allem größere Firmen, die es sich leisten können, Mitarbeiter vorübergehend zu entbehren und damit etwas zu tun, was dem eigenen Image sicher dienlich ist. Darum bezeichnen Kritiker das Programm mitunter auch als „Greenwashing-Kampagnen". Doch was ist die Alternative – es stattdessen zu lassen? Tue Gutes und rede darüber - das dient nicht nur der eigenen Reputation, sondern gibt auch ein Beispiel und regt zum Nachmachen und Mitmachen an. Auch für den ganz privaten ehrenamtlichen Einsatz gilt ja das Win-Win-Prinzip. Der Empfangende kommt in den Genuss der Unterstützung und der Gebende darf sich dafür auch gut fühlen, geholfen zu haben, bekommt möglicherweise auch Dank dafür – doch der Mehrwert, den er materiell und ideell schafft, ist noch größer. Soziale Einbindung und sinnhaftes Handeln haben eine Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist.
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Donnerstag, 6. Oktober 2016 | Text: Nora Koldehoff
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