Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Wonkun Jun

Bild: Galerie Werner Klein

Schachbrettartig angeordnete Farbflächen, frei schwebende Farbkreise, reliefartige Linienstrukturbilder, monochrome Farbflächen mit einem verschwimmend konstrastrierenden Farbrahmen und die verwobenen Farbstift-Papierarbeiten: Auch diesmal wird die Abbildung der Gemälde den Originalen nicht gerecht. Steht man davor, wirkt das große abstrakte Bild mit den bunten Kreisen zunächst, als hätte man ein klar gezeichnetes mit durchscheinendem Wachs überzogen. Geht man dann näher heran, entwickelt sich das starke Bedürfnis, sich die Augen zu reiben und scharf zu stellen. Das aber geht nicht.

Die Werke des in Seoul geborenen Künstlers Wonkun Jun, der an der Kunstakademie Düsseldorf bei Helmut Federle Malerei studiert hat, sind nun in der Galerie Werner Klein zu sehen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus den letzten sieben Jahren, um nicht nur ein Schlaglicht auf aktuelle Werkzyklen zu werfen, sondern auch einen längeren Arbeitsprozess abzubilden. Sowohl in den Acrylbildern als auch in den Papierarbeiten fällt die Technik der Farbüberlagerungen auf. Die Mittel, derer sich Jun bedient, scheinen dabei einfach. Die farbigen Acrylbilder bestehen aus unzähligen stark mit Wasser vedünnten Acryfarbschichten, die Papierarbeiten aus Buntstiftstrichen. Die Überlagerung und das Zusammenspiel der Farben aber lässt das Ergebnis oft auf den ersten Blick ganz anders erscheinen, als auf den zweiten. Und so wie auf den Gemälden die farbigen Flächen wie mit Wachs überzogen wirken, muten die Papierarbeiten zunächst wie karierte gewebte Stoffmuster an, ebenfalls mit komplexer Tiefe durch die vielen verschiedenen Farbauffträge.

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Galerie Werner Klein Volksgartenstr.10 50677 Köln


Sonntag, 23. Januar 2011 | Text: Nora Koldehoff

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