Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Artikel

Sozialer Demokrat

Karl-Heinz Pütz (Bild: Karsten Schöne)

Der Produzent, Musikverleger und Organisator der Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander" Karl-Heinz Pütz ist am vergangenen Freitag gestorben. Kritik und Fragen wurden ihm für sein jüngstes Anliegen entgegen gebracht, weil er sich mit anderen gegen den Bau eines Jüdischen Museums in der Innenstadt ausgesprochen hatte. Wer Karl-Heinz Pütz nur ein wenig kannte, wusste aber, dass dahinter weder – wie manche böswillig unterstellen wollten – linker Antisemitismus noch Kulturfeindlichkeit stand. Pütz ging es darum, auf die Folgen hinzuweisen, die weitere unkalkulierbare Großprojekte für das Kölner Gemeinwesen haben würden: Das Geld, das die Stadt dafür – auch für die Kultur – ausgibt, würde an anderer Stelle fehlen: beim Ausbau der Stadtgesellschaft als sozialer und demokratischer Gemeinschaft. Das war der Gedanke, der hinter so vielen seiner Projekte steckte: Wie kann es gelingen, in einer städtischen Gesellschaft, die immer stärker vom Gegensatz zwischen Arm und Reich geprägt ist, einen letzten Rest von sozialer Gerechtigkeit zu bewahren. Im Alter von 58 Jahren ist Pütz nun gestorben. Seine Aufgabe müssen andere fortsetzen, seine Fragen andere stellen.


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Montag, 25. Februar 2013 | Text: Nora Koldehoff


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