Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Die Erinnerungslücke

Infotafeln von Reinhard Matz am Bauzaun der Einsturzstelle (Bild: Tamara Soliz)

Der Einsturz des Stadtarchivs und seine Folgen bleiben auch vier Jahre nach der Katastrophe ein Streitpunkt in der Stadt. Zum Glück, finden viele. Denn genau das sei auch notwendig: Die Erinnerung sollte nicht zugeschüttet werden oder in einer Schublade eines neuen Archivs verschwinden. Sie müsse in der Stadt sichtbar und spürbar bleiben.

Viele Kölner möchten an der Frage beteiligt werden, wie die Zukunft des Geländes am Waidmarkt aussieht. Im Juli 2011 fand darum auf Druck der Bürger-Initiative STATT-ARCHIV ein von der Stadt organisierter Workshop statt. Dessen Ergebnisse sollten dann eigentlich in die Planungen und Wettbewerbsvorgaben des Bebauungsplanes einfließen.

Was aber daraus wurde und wird, bleibt wieder intransparent. Mit dem Workshop schien für die Stadt das Thema Bürgerbeteiligung abgehakt zu sein – so jedenfalls musste man empfinden, was folgte: Eine Informationsveranstaltung nach der Einreichung der Wettbewerbsbeiträge wurde wieder abgesagt. Auch zur Ausstellungseröffnung selbst, bei der die teilnehmenden Architekten hätten befragt werden können, wurde nicht eingeladen. „Wir erfuhren erst nachher davon, " berichtet die Künstlerin und Nachlassgeberin Dorothee Joachim, „weil Peter Busmann - ebenfalls Architekt und aktiv bei ArchivKomplex - zufällig während der Eröffnung im spanischen Bau des Rathauses vorbeikam."

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Mittwoch, 30. Januar 2013 | Text: Nora Koldehoff

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