Kaum ist „skinny" überwunden, muss alles „healthy" sein. Neues aus der Abteilung Körperwahn
Eine Facebook-Seite, der ich lange mit großem Enthusiasmus gefolgt bin, trägt den Titel Fit and Feminist. Die Unterzeile lautet, ins Deutsche übersetzt: „Weil starke Frauen nötig sind, um das Patriarchat zu zerschlagen". Das klang gut, damit konnte ich mich identifizieren. Innerlich fühlte ich mich ohnehin schon einigermaßen stark. Jetzt konnte ich mir noch den dazu passenden Körper anschaffen, ganz praktisch, lebensnah und politisch korrekt. Es sollte ja nur um ein positives Körperbild gehen - nicht um ein ideales. Nicht um unerreichbare Beauty-Superlative.
Der Positive-image-Diskurs, der in den USA entstanden ist und dort von hippen, jungen, smarten Feministinnen in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde, kommt nun langsam auch in Deutschland an. So wurde bei Facebook unlängst auch mächtig gejubelt, als das US-Magazin Women's Running zum ersten Mal eine Plus-Size-Läuferin aufs Cover hob, mit der Titelzeile: Run strong.